Das Anfang 2025 vorgestellte Modell M25 ist eine bahnbrechende, Geradezug-Repetierbüchse von Mauser, die auf einem völlig neuen System namens "Mauser-Spread-Lock-250" basiert. Das innovative Verriegelungssystem nutzt zwei Stützklappen, und bietet im Vergleich zum klassischen Mauser M98-System, rund zehn Prozent mehr Anlagefläche. Tatsächlich verriegeln die beiden Nasen an den abgespreizten Stützklappen auf jeweils 125°, also insgesamt 250° in der Verriegelungsbuchse und haben eine Anlagefläche von rund 66 mm2. Aber darüber haben wir Sie ja bereits ausführlich in unserem Beitrag zur Premiere des Mauser M25 hier auf all4hunters.com informiert.

Die wichtigsten Details und Ausstattungsmerkmale der Testwaffe Mauser M25 Pure in .308 Winchester:
Für diesen Test erhielten wir ein Exemplar des neuen Geradezugrepetierers von Mauser in der Pure-Konfiguration, ausgerüstet mit der optionalen Picatinny-Schiene mit 12 MOA Vorneigung aus dem hauseigenen "Single-Base-Mount"-Programm, das auch Option zur Festmontage oder für SR- oder Z-Schienen, sowie die Sattelmontage sowie Montage-Ringe umfasst. Auf die Picatinny Rail kam ein Minox RS4 3-12x56 Jagdzielfernrohr mit variabler Vergrößerung, das mit niedrigen 30-mm-Standardringen montiert wurde.

Schon beim Auspacken macht der neue Mauser M25 einen sehr ansprechenden Eindruck, allerdings dürfte die Verwendung von einigen Kunststoffteilen − auch die äußere Verschlussabdeckung besteht aus Kunststoff − die Stimmung bei traditionellen Mauser-Fans ein weinig trüben. Die Linien der Waffe sind äußerst elegant, kombiniert mit der Art von typisch deutschem Pragmatismus und Effizienz, die von einer legendären Marke wie Mauser schließlich auch erwartet wird. Derzeit bietet Mauser den M25 neben der Ausführung M25 Pure noch in zwei anderen Versionen an: M25 Max mit Lochschaft aus braunen Schichtholz und M25 Extreme mit schwarzem Polymerschaft an

Der Mauser M25 Pure verfügt über einen eleganten Nussbaumschaft in Classic-Sporter-Kontur mit steilem Pistolengriff und geradem Rücken sowie einen 51 cm langen, kaltgehämmerten Lauf mit einem robusten und schwarz-mattem Plasmaoxid-Finish.

Das serienmäßig an der Mündung des 17 mm starken Laufs eingeschnittene M15x1-Gewinde wird von einer bündig abschließenden Überwurfmutter geschützt. Die Mündung selbst ist zum Schutz des Laufinnenprofils angesenkt.

Mauser bietet seinen neuen M25 derzeit in den Kalibern .243 Winchester, 6,5 Creedmoor, .30-06 Springfield, 7mm Remington Magnum und .300 Winchester Magnum und wie unsere Testwaffe in .308 Winchester an.

Aber sprechen wir zunächst einmal über das System – das (Spoiler-Alarm!) ist in der Tat bahnbrechend durch seine Verwendung in einem Repetiergewehr und erstaunlich in seiner einfachen Bedienbarkeit, Stärke, Zuverlässigkeit und Leichtgängigkeit.
Das Konzept an sich ist jedoch nicht neu, wurde aber bisher erfolgreich nur in vollautomatischen und Selbstladewaffen eingesetzt. Das Verschlusssystem erinnert an die Funktionsweise des schwedischen Kjellman-MGs aus dem späten 19. Jahrhundert und auch Paul Mauser experimentierte mit ähnlichen Konstruktionen bereits Anfang des 20. Jahrhunderts.

Variationen dieses Verschlusssystems, insbesondere der Kippschlossmechanismus mit nur einer Verriegelungsnase, werden seit langem in Pump-Action-Flinten verwendet (z. B. in der Remington 17 und der sehr erfolgreichen 870); Mauser hat den Verschluss nun mit zwei Stützklappen in der M25 realisiert, die durch einen Keil in ihre Verriegelungsposition auseinandergedrückt ("gespreizt") werden, wobei die Gegenlager in einer Laufverlängerung sitzen.
Der Keil wird durch den schwenkbaren Kammergriff gesteuert, wobei der Bogenweg zum Entriegeln des Verschlusses sehr kurz ausfällt, was auch zu der beeindruckenden Repetiergeschwindigkeit beiträgt, die das System bietet. Der Kammerstängel ist gerade und endet in einer runden Kunststoffkugel. Der Mauser M25 wird serienmäßig ohne offene Visierung geliefert.

Eine besondere Erwähnung verdient hier auch das Abzugssystem des M25, da die Waffe nicht mit einem herkömmlichen Schlagbolzenschlosssystem, sondern mit einem mit einem innenliegenden Schlagstück, das auf den Schlagbolzen schlägt, ausgestattet ist. Diese Lösung ermöglicht eine extrem kompakte und leichte Verschlusseinheit und sorgt außerdem für einen sehr leichtgängigen Repetiervorgang, da das Schlagstück hier beim Zurückziehen des Verschlusses und nicht wie bei herkömmlichen Schlagbolzenschlössern auf dem Weg nach vorne gespannt wird.
Der Abzug ist zwischen 700 und 1.700 g einstellbar, die Tester empfanden die werkseitige Einstellung von etwa 1.250 g etwas zu leicht für Bewegungsjagden, aber gut, um auf mittlere Entfernungen, bei denen häufig Schießstöcke oder Stative verwendet werden, präzise Schüsse anzutragen.
Die Waffe hat keine eigentliche Systemhülse, da der gesamte Verschluss auf Schienen läuft, sodass er sich das System hier wie etwa bei der R8 von Blaser vollständig öffnet. Die Bauweise der Waffe macht es konstruktiv einfach, eine Linksversion zu fertigen, und tatsächlich sind diese auch ohne Aufpreis erhältlich.

Der Nussbaumschaft fühlt sich haptisch gut in der Hand an, hat eine schöne Maserung und weist ein mattes Öl-Finish auf. Nach hinten schließt ihn eine rückstoßdämpfende Gummikappe ab. An den Kontaktflächen von Vorderschaft und Pistolengriff findet sich eine per Laser angebrachte, griffige Fischhaut und an der Unterseite des Schaft ist vorn und hinten jeweils eine Riemenbügelöse eingeschraubt. Abzugsbügel und Bodenplatte samt Magazinschacht bestehen aus einem hochwertigem mattschwarzen Polymer, ebenso wie das hauseigene einreihige Magazin mit drei Schuss Kapazität, in das die Auslösetasten unmittelbar integriert sind. Optional bietet Mauser auch 3-Schuss-Eraatzmagazine (UVP: 59,- Euro) und 5-Schuss-Magazine (UVP 89,- Euro) für den M25 und an, was insbesondere für die Drückjagd sinnvoll ist.
Ein erster Präzisionstest der Mauser M25 Geradezugrepetierbüchse

Mit Blick auf einen demnächst hier folgenden weiteren Testbericht zum Mauser M25 haben unsere italienischen Kollegen die Testwaffen erst einmal nur einem kurzen Präzisionstest mit einer bewährten Trainingspatrone aus dem Long Range-Schießsport unterzogen: der Target HP mit 168 Grains schwerem Hohlspitzgeschoss von GECO. Dafür erfolgte dieser Präzisionstest neben der obligatorischen 100-Meter-Distanz auch gleich noch auf 200 m Entfernung. Dafür statten sie den Mauser M25 Pure mit einem Minox RS-4 3-12x56 Zielfernrohr inklusive BDC-Turm aus. Das Kürzel steht für Bullet Drop Compensator und weist darauf hin, dass sich damit, sofern der Jäger, weiß wie das funktioniert, der Geschossabfall auf unterschiedliche Entfernungen kompensieren lässt. Das hier verwendete RS-4 besitzt klassisches 4er Absehen in der 2. Bildebene und besitzt einen feinen Leuchtpunkt in der Fadenkreuzmitte. Das Minox RS-4 BDC ist mit einem Listenpreis von 925,- Euro vergleichsweise günstig in seiner Klasse. Ohne den BDC-Turm kostet das RS-4-Glas 825,- Euro.


Der Schießstand, auf dem wir die Waffe schießen konnten, bietet Entfernungen bis zu 200 m, auf denen der M25 mit der GECO Target HP keine Probleme hatte, Gruppen von deutlich unter 1 MOA zu schießen, das sollte dann auch mit guter Jagdmunition zumindest genauso, wenn nicht sogar besser klappen − aber das sehen wir ja dann in dem noch ausstehenden Test. Was die Funktionalität und Ergonomie angeht, hat der M25 den Tester überrascht, und das auf positive Art: sie ist wohl die schnellste Repetierbüchse, die er je geschossen hat.


Seine Begeisterung, die vor allem der Leichtgängigkeit des Verschlusses in Verbindung mit der Repetiergeschwindigkeit gilt, fasst er so in Worte: "das muss man erlebt haben! Dank des Schlagstücks gibt es keinen spürbaren Widerstand beim Zuführen der Patrone in das Patronenlager, um den Schlagbolzen zu spannen, es ist fast so, als ob der Verschluss von selbst verriegelt. Ich bin zutiefst beeindruckt."
Der Direktabzug der Testwaffe ist leichtgängig, mit guter Rückmeldung und präzise in der Auslösung.

Der Mauser M25 verfügt über eine Schiebesicherung mit zwei Stellungen. Bei nach vorn geschobenem Schieber ist die Waffe entsichert und eine rote Signalfläche sichtbar. In der hinter Stellung ist die Büchse gesichert sowie die Kammer gesperrt und eine kleine Taste vorn im Schieber sichtbar. Wird die Taste nach unten gedrückt, kann die Kammer auch im gesicherten Zustand geöffnet und entladen werden. Mauser bezeichnet diese Sicherheitsfunktion als "Tip-to-Open". Die Sicherung an sich wirkt direkt auf das innenliegende Schlagstück.

Der gefühlte Rückstoß mit der .308er Testlaborierung fiel nicht allzu hart aus, sodass sich die Büchse gut kontrollieren und bei Schüssen auf bewegliche Ziele auch gut nachführen lässt; der Repetierzyklus lief immer vorbildlich ab und die leeren Hülsen werden zuverlässig ausgeworfen. Sie fallen dem Jäger quasi unmittelbar neben Füße und sind dabei noch unversehrt, was den Wiederlader freuen dürfte. Das Auswerfen der Hülsen wird durch zwei hinreichend starke, federbelastete Ausstoßerbolzen im Stoßboden gewährleistet.

Obwohl für unseren hochgewachsenen römischen Tester der Schaft eigentlich etwas zur kurz war, war dieser dennoch erstaunt darüber wie schnelle er den M25 Pure anschlagen und ins Ziel bringen konnte. Beim Anheben des Gewehres aus der Bereitschaftshaltung kamen das Auge auf das Fadenkreuz anscheinend wie von selbst in eine Linie aufs Ziel.
Unser Testfazit zum neuen Geradezugrepetierer Mauser M25 Pure:
Die Pure-Version des M25 gibt's ab 1.799,- Euro (UVP), dazu kommen noch 175,- Euro für die vorgeneigte Picatinny-Schiene sowie 100,- Euro für die Montageringe aus dem Single-Base-Mount-Programm von Mauser. Damit ist das von uns für diesen Jagdwaffentest mit dem Mauser M25 Pure zusammengestellte Paket inklusive des Minox-Glases für 925 ,- Euro, mit einem Gesamtpreis von unter 3.000,- Euro Listenpreis, für ein solch schnelles und präzises Waidwerkzeug-Setup wirklich kaum zu schlagen. Unser abschließendes Urteil kann daher nur lauten: absolut empfehlenswert.
Weitere Informationen finden Sie auch hier auf der Mauser-Produkt-Webseite zum M25.










