BLASER R8 Black Edition: Exklusiver Test aus dem VISIER Special 69.

Die Gradzugrepetier-Büchse BLASER R8 befindet sich seit 2010 im Handel. Sie basiert auf dem seit 1993 gefertigten Handspanner-Modell R93 der Allgäuer Waffenschmiede.  

Bei den Gradzüglern von BLASER sitzt der Schieber des Hannspanners im abgeschrägten Verschlussende. Hier in der Position „entspannt“zu sehen.

Die R93 fiel damals durch ihren innovativen Radialbundverschluss auf. Die Verschlussart verriegelt nicht mit Warzen, sondern mit rund um die Kammer verlaufenden Spreizkrallen in einer Ringfuge im Lauf.

Bei der R8 verstärkte BLASER den Verschluss zusätzlich durch eine Stützhülse und vergrößerte die Kontaktflächen der Verriegelungselemente. Zusätzlich stützen zwei Kurvenscheiben den geschlossenen Verschluss nach hinten ab. Die Kammer lässt sich nur öffnen, wenn die Büchse gespannt ist oder der Spannschieber ein kurzes Stück nach vorn gedrückt wird. Der ließ sich bei der Testwaffe nur mit relativ viel Kraft und mit leisen „Knack“-Geräuschen spannen.


Weiterer Unterschied zur R93: 

Das Magazin verschmilzt zu einer Einheit mit der Abzugsgruppe. Diese kann bei Bedarf aus der Büchse genommen werden, was die Waffe sicherer gegen unbefugte Benutzung machen soll.  Da das Magazin nun fest am Abzug - oder umgekehrt - hängt, klettert der Preis für einen „Ersatztank“ doch sehr hoch. Noch teurer wird es mit dem neuen von jagdlich auf Match umstellbaren Atzl-Abzug. 

Für dieses Special schickte BLASER seine R8 in der über fünftausend Euro teuren Black Edition mit edlem Nussschaft der Holzklasse 6. Die günstigsten BLASER Modelle mit Synthetikschaft gibt‘s aber bereits für gut die Hälfte. Legt der Kunde noch etwas drauf, stehen inzwischen auch diverse Lochschaftvarianten bereit. Die Qual der Wahl hat man unter anderem auch bei den Läufen und einer recht umfassenden Kaliberpalette.

Bei der kostspieligen Ausführung Black Edition vergoldet BLASER neben dem Kammerkopf (1) auch das Abzugszüngel mit einer 24-karätigen AuflageDie lamellenartigen Krallen hinter dem Verschlusskopf spreizen sich beim Verriegeln in eine Ringfuge im Lauf. Den weißen Einlagen in Kimme (2) und Korn (3) verdankt die „Blaser-Kontrast-visierung“ ihren Namen.  


Verwendungsspektrum der BLASER R8 Black Edition: 

Die BLASER R8 Black Edition entspricht allen Erwartungen einer guten Jagdwaffe. Für Sport, Behörden oder Militär ist die BLASER R8 Black Edition weniger geeignet.



Die BLASER R8 im Überblick:

Modell
BLASER  R8 Black Edition

Preis:
€ 5.270,- 
Kaliber:
.30-06 Springfield
Kapazität: 
4 + 1 Patronen 
Lauflänge:
580 mm
Gesamtlänge:
1.034 mm
Abzugsgewicht:
790 g
Gewicht:
3.465 g

Ausstattung: Gradzugrepetierer mit Radialbund - Verschluss, Nussschaft, Bayer. Backe m. Doppelfalz, entnehmbare Abzug- Magazin-Gruppe, Montagevorbereitung.


Schießtest BLASER R8 in .30-06 Spring.

Nr.
Fabrikpatrone
Streukreis
1150 grs Remington UMC MC
41 mm
2165 grs Federal Prem. Nosler BST
63 mm
3168 grs Sellier & Bellot HPBT
38 mm
4180 grs RWS H-Mantel 
24 mm
5184 grs RWS Silver Selection Evo
33 mm

Anmerkungen: Streukreis = Fünf-Schuss-Gruppen, geschossen sitzend aufgelegt von der Benchrest-Auflage auf 100 m Distanz, angegeben in Millimetern, gemessen von Einschussmitte  zu -mitte. Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. 


Abkürzungen / Geschosskürzel: MC: Matal Case (Vollmantel), BST: Ballistic Tip (Hohlspitzgeschoss mit Kunststoffspitze), HPBT: Hollowpoint Boat Tail (Hohlspitz Bootsheck) 

 


VISIER-Bewertung der Blaser R8 Black Edition

VISIER-Bewertung 
Punkte
Präzision (max. 50 Punkte)
50 Punkte
Schäftung (max. 10 P.)
8 Punkte
Abzug (max. 10 P.) 
9 Punkte
Magazin / Handhabung (max. 5 P.)
3 Punkte
Visierung (max. 5 P.)
3 Punkte
System / Funktion (max. 10 P.)
8 Punkte
Verarbeitung (max. 10 P.)
10 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.)
91 Punkte
Testurteil
ausgezeichnet
Prädikate
6 von 6 Prädikaten