Mit dem neuen Untertitel „Made for Trade“ positioniert sich die IWA als strategischer Partner des Handels und setzt ein klares Signal: Hier geht es nicht um Show, sondern um Geschäft. Die Leitmesse will einmal mehr beweisen, dass sie der zentrale B2B-Marktplatz für die Branche ist. Immerhin findet die 1974 als kleine Fachausstellung für Waffenfachhändler und Büchsenmacher gestartete IWA im nächsten Jahr bereits zum 52. Mal statt, inzwischen mit dem selbstbewussten Claim "Weltleitmesse der Jagd- und Schießsportindustrie" – zu Recht, denn 2025 wurden etwa 30.000 Fachbesucher aus 126 Ländern und knapp 1.100 Aussteller aus aller Welt gezählt.
Doch was erwartet die Besucher ab Ende Februar 2026 konkret in den mittlerweile acht Hallen? Im Gespräch mit all4shooters.com, das in den nächsten Wochen fortgesetzt wird, geht Georg Loichinger, der für Public Relations verantwortliche IWA-Pressemanager, auf die wichtigsten Punkte ein.
IWA 2026: Mehr Fläche für das Kerngeschäft, die Waffenhallen wachsen, die Halle 5 kommt zusätzlich dazu
Das Herzstück der IWA bleibt auch 2026 das Waffensegment – und das bekommt in diesem Jahr noch mehr Raum. Neben den etablierten Hallen 1, 2, 3, 3A, 3C, 4 und 4A öffnet die Messe zusätzlich Halle 5 für "Hardware". Damit reagiert die IWA auf die hohe Nachfrage und unterstreicht ihre strategische Ausrichtung: Sortimentsklarheit und Flächenlogik statt beliebiger Streuung.
Für die Besucher bedeutet das: Wer sich etwa auf Jagd- und Sportwaffen, Optik und Munition konzentriert, findet eine klar strukturierte Hallenlandschaft, ebenso gilt dies für die Interessenten, die für andere Produktgruppen anreisen. Das spart Zeit und unnötige Wege durch die Hallen. Ein Tipp: Schon jetzt lohnt sich ein Blick in die Ausstellerdatenbank und den interaktiven Hallenplan, um Termine und Wege effizient zu planen. Alle relevanten Links dazu finden Sie wie immer unter diesem Beitrag.
Hat die IWA tatsächlich ein Markenproblem? Die Fakten sprechen eine andere Sprache
Die Frage taucht jedes Jahr auf – und wird gerne zugespitzt: Fehlen große Namen in der Aussteller-Datenbank? Ja, der Allgäuer Großkonzern Blaser Group ist erneut nicht im Hallenplan zu finden, allerdings mit einer Ausnahme (dazu später mehr). Und auch die Beretta Group fährt ihre Präsenz zurück, allerdings, um sich auf das eigene Jubiläum zu konzentrieren: Die älteste Waffenfirma der Welt feiert 2026 ihr 500-jähriges Bestehen mit entsprechenden eigenen Aktivitäten. Trotzdem liest sich etwa die Liste der teilnehmenden Waffenhersteller wie ein internationales „Who’s Who“ der Branche (natürlich bei über 1.100 Ausstellern ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit):
Anschütz, Benelli, Bergara, Brownells, Browning, Carl Walther, Colt, CZ, Derya, Fausti, Feinwerkbau, Frankonia, GLOCK, Haenel, Krieghoff, Laugo Arms, Manfred Alberts (mit allen Produkten der Beretta-Gruppe), Merkel, Pedersoli, Perazzi, Rizzini, SAKO, Savage Arms, Springfield Armory, Steyr, Tanfoglio, Umarex, Weihrauch, Winchester oder Zoli.
Dazu kommen starke Marken aus Optik und Zubehör sowie Munition: AKAH, CBC Ammunition, Fiocchi, GPO, Hikmicro, Holosun, Hornady, Kahles, Leupold, Nocpix, Pard, Pulsar, RWS, Schmidt & Bender und viele mehr.
Diese Aufzählung zeigt: Die IWA bleibt im Vergleich zu anderen Jagdmessen mit Endverbraucher-Zugang und meist eher regionalem Einzugsbereich deutlich internationaler aufgestellt – und das muss sie als Leitmesse auch sein.
IWA 2026: Rückkehrer wie SIG SAUER oder Schmeisser stellen wieder aus und wollen eigene Akzente setzen
Besonders spannend: SIG SAUER Inc. kehrt zurück – und das mit einer eigenen Standfläche in Halle 5. Nach Jahren einer indirekten IWA-Präsenz über den deutschen Partner German Sport Guns (der weiterhin parallel mit seinen anderen Marken ausstellt) will das besonders in den USA erfolgreiche, ursprünglich aber deutsch-schweizerische Unternehmen im europäischen B2B-Kontext wieder sichtbarer agieren. Daniele Palmieri, der Managing Director Global Commercial Sales bei SIG Sauer, erklärt: „Wir wollen mit unserem gesamten Team auf der Messe präsent sein – gemeinsam mit dem vollständigen Produktportfolio für den europäischen und internationalen Markt." Eine ausführliche Story über das IWA-Comeback von SIG-Sauer finden Sie übrigens auf der IWA-Website.
Ebenso bemerkenswert: Schmeisser ist ebenfalls wieder da, jetzt in Halle 4A. Der deutsche Hersteller von Selbstladegewehren auf AR- und diversen anderen Plattformen präsentiert sich nach mehrjähriger Pause wieder auf der IWA. Ein Comeback, das die heimische Engineering-Kompetenz ins Rampenlicht rückt, denn Schmeisser produziert alle Waffen im eigenen Werk in Krefeld, also "made in Germany".
IWA 2026: Was ist an Neuheiten zu erwarten und gibt es noch echte Premieren bei Waffen und Ausrüstung?
"Kaum noch etwas Neues auf der IWA?" Tatsächlich ist die Zahl der Weltpremieren im Waffenbau, die in den letzten Jahren zuerst auf den großen Publikums-Fachmessen präsentiert und erst danach auf der IWA gezeigt wurden, gestiegen. Viele Hersteller orientieren sich auch an der Ende Januar stattfindenden SHOT Show in Las Vegas oder setzen auf eigene Launch-Events. Aber für Händler aus Ländern ohne große Endverbrauchermessen – etwa Osteuropa – bleibt die IWA die einzige Plattform, um Neuheiten live zu sehen. Sie haben daher eine andere Motivation, nach Nürnberg zu reisen.
Für die Hersteller neuer Produkte sind offenbar beide Vertriebswege wichtig: Auf den Jagdmessen mit Endverbraucher-Publikum werden das Interesse bei den möglichen Kunden geweckt und erste Informationen zur Technik geliefert. Aber auf der IWA geht es dann ums "Business B2B", um das Geschäft zwischen dem Anbieter und dem Fachhändler als Abnehmer, um das Abstimmen benötigter Liefermengen und die voraussichtliche Auslieferung. Und dafür ist für den Zwischenhandel der Fachmesse-Charakter wichtig, der stark forcierte Claim "Made for Trade" ist daher eine bewusste Schärfung des IWA-Profils. Es ist dennoch davon auszugehen, dass auch auf der IWA 2026 wieder spektakuläre neue Produkte präsentiert werden – gerade von bekannten ausländischen Anbietern, etwa aus Asien, die auf den hiesigen Publikumsmessen in der Regel gar nicht vertreten sind. Mancher bisher unbekannte Hersteller nutzt auch die Chance, sein Produkt zuerst in Nürnberg zu zeigen – so half etwa die IWA-Premiere der innovativen Pistole OPOS Venator im letzten Jahr zu einem guten Start in den Markt (siehe unser Video dazu).
Natürlich wird auch das Team von all4shooters.com Ihnen die nächsten, wenigen Wochen bis zum IWA-Auftakt am 26. Februar 2026 noch viele weitere Infos zur wichtigsten Waffenfachmesse in Deutschland liefern. Der Messebesuch ist wie in den Vorjahren ausschließlich legitimierten Fachbesuchern vorbehalten (Infos hier). Wir von all4shooters.com sind als Medienpartner der IWA aber wie in jedem Jahr auch wieder vor Ort, um an allen Messetagen mit vielen Videos auf die Neuheiten der IWA OutdoorClassics 2026 einzugehen.
Wichtige Tipps rund um die IWA OutdoorClassics 2026:
- Termin: Donnerstag, 26.2. bis Sonntag, den 3.3.2026
- Ort: NürnbergMesse
- Website IWA OutdoorClassics 2026
- Regeln für die Zulassung der Fachbesucher
- Ausstellerdatenbank: Filtern nach Segmenten, Marken und Neuheiten
- Interaktiver Hallenplan: Wege optimieren, Termine takten
