Martini Patronen

Das Martini-Henry-Gewehr gehörte fest zur britischen Geschichte des späten 19. Jahrhunderts und sah Einsatz in allen Teilen des späteren Commonwealth. Von Kanada über den vorderen Orient und den Sudan bis Indien und Australien; selbst in den Weltkriegen gehörte der Hinterlader mit dem Blockverschluss und dem charakteristischen Unterhebel noch zur britischen Arsenalreserve.

All die historische Prominenz sowie die immer noch bezahlbaren Originale ändern nichts an einem Umstand: Ehe ein Schuss aus einem MH bricht, muss der glückliche Besitzer erst einmal an Munition kommen.

Die gibt es fertig zu horrenden Preisen: Die US-Firma IMA etwa bietet 20 Stück der Marke Ten-X für 139,95 Dollar an. Umgerechnet sind das zirka 105 Euro. Ein Schuss kostet da also schnell mal über fünf Euro.

Also Selbermachen. Jedoch kosten auch .577-450er Hülsen nicht wenig: Diejenigen der Marke Horneber liegen pro 20er Gebinde bei 74,90 Euro. Das senkt die Kosten um gut ein Drittel, zumal man das Material ja mehrfach nutzen kann. Doch günstig ist das auch nicht.

Noch preiswerter sind selbst produzierte Hülsen — und genau daran entzündete sich die Idee für diesen Artikel.


Hülsen

Als Ausgangsmaterial dienen Messing-Schrothülsen im Kaliber 24 - Wiederlade-Spezialist Reimer Johannsen bietet 25er Päckchen der Marke CBC für 17,50 an.

Achtung: Die Schrauben sitzen wir bei dieser RCBS Rockchucker mitunter extrem fest - wer so eine Presse für dieses Kaliber neu kauft, sollte vorher prüfen, ob und wie sich der Einsatz entnehmen lässt.
Der Matrizensatz zum Umformen und Laborieren (hier: ein Set von Lee) fällt vom Umfang her wesentlich dicker aus als die Versionen für heute gängige Kaliber wie .308 Winchester oder .338 Lapua. Daher braucht man eine Presse mit entnehmbarem Gewinde-Einsatz.

Grundvoraussetzung fürs Do it yourself sind einige gängige Heimwerkergeräte sowie eine Ladepresse mit ausschraubbarem Einsatz, etwa eine RCBS Rockchucker. Nur solche Pressen fassen .577-450er Matrizensätze — die sind nämlich deutlich fetter als etwa solche in .308 oder .338. Matrizen gibt’s ab zirka 140 (Lee) bis 550 Euro (RCBS).

Die Nummern 1 bis 7 zeigen die einzelnen Phasen, in denen sich die 24er CBC-Messing-Schrothülse zur .577-450-Patronenhülse wandelte: 1= Rohling. 2 = nach Kürzen und Anlassen. 3 - 5 = enizelne Stadien des Formens. 6 = fertige Hülse. 7 = feuergeformt. Daneben die i Test verwendeten Geschosse aus den Lee-Kokillen: Einmal eine Hohlboden-Version mit flacher Spitze und breitem Kopf (.459-409), dann eine schmälere Variante mit massivem Boden (.458-500).

Schritt 1: 

Hülsen von 62 auf 58 mm kürzen. Man kann per Klempner-Rohrabschneider die Hülse abwürgen. Eleganter bringt man die Hülse so auf Wunschmaß: mit scharfem Forstner-Bohrer (Ø mindestens 22 mm), eingespannt in die halbtourig laufende Ständerbohrmaschine. Für den stabilen Sitz der Hülse baue man sich aus zwei Klötzchen, einem Röhrchen und einer Distanzscheibe eine Klemme mit zwei Halbkreis-Fräsungen. Den Halter samt Hülse fixiert man im Maschinenschraubstock der Ständerbohrmaschine.

Schritt 2: 

Hülsen anlassen. Dabei erhitzt man die rotierende Hülse höchstens zehn Sekunden lang in einer Gasflamme. Wichtig: Der untere Hülsenteil darf nicht zu heiß werden. Auch darf der Hülsenmund nicht glühen, sonst wird er zu weich.

Per Akkuschrauber und Lochsäge samt ins Bohrfutter gespannter Aufnahme lässt sich eine Drehhalterung für Patronenhülsen improvisieren. So kann man sie gleichmäßig von allen Seiten mit der Gasflamme anlassen.

Damit sich das Messing drehen kann, improvisiere man sich eine Halterung, die mit der Hülse kreist wie die Drehscheibe unter dem Gogo-Girl: Die Tester nahmen eine Lochsäge, eingespannt ins Futter von Bohrmaschine oder Akkuschrauber. Das Elektrogerät senkrecht montieren, damit die als Drehteller dienende Lochsäge himmelwärts zeigt. Beim Anlassen läuft das Gerät mit zirka zehn Umdrehungen. Nach dem Erhitzen die Hülse in Wasser abschrecken. (Im Internet-Videoportal www.youtube.com gibt es eine gut fünfminütige Kurzanleitung).

Schritt 3:

Hülsenmund einziehen, von den 16 der ursprünglichen Schrothülse auf zirka 12,8 mm Durchmesser. Üblicherweise geschieht das in mehreren Schritten, etwa von 16 auf 14 mm, erneut anlassen und aufs Endmaß einziehen. Das klappt sauber, aber nur mit entsprechender Matrize.

Es geht aber auch via Kalibriermatrize auf direktem Weg: Hülsenrohling mit RCBS Case Lube oder einem anderen Schmiermittel mäßig einreiben und langsam in die Matrize einschieben. So weit, bis der Hülsenmund im oberen Totpunkt der Presse an der Schulter der Kalibriermatrize ankommt. 

Nahaufnahmen von Hülsen. Die Pfeile zeigen auf Knicke und durch Fett hervorgerufene Beulen (oil dient): alles Ausschuss. Man kann die Macken ignorieren und aufs Feuerformen im Schuss vertrauen, aber davon sei abgeraten.

Danach unbedingt jedes Mal prüfen:

- Der Hülsenmund darf nirgends eingeknickt sein.

- Die Hülse darf nicht durch Schmiermittel eingebeult sein (“oil dent”).

Jetzt reiben Daumen und Zeigefinger das Fett ein klein wenig von oben nach unten. Dann die Matrize um eine Umdrehung nach unten schrauben. 

Die Hülse bis zum oberen Totpunkt langsam hineinpressen, dann langsam zurück. Auf Knicke und Oil Dents untersuchen, Fett von oben nach unten reiben. Nunmehr mit Schulteransatz versehen, erhält die Hülse in zirka drei Schritten wie oben beschrieben die Schulter und den ersten Halsansatz. Wichtig: langsam pressen, das Material braucht Zeit zum Fließen. Und beim Fett aufpassen — alles mit Knicken und Beulen ist Ausschuss. Es geht weiter, bis die Hülse vollständig geformt ist.

Bei den ersten Hülsen lässt man am besten das Material im Halter und schraubt die Matrize schrittweise nach unten. Hat man Gefühl für den Vorgang entwickelt, ist es rationeller, bei ungefähr einem Dutzend Hülsen stets denselben Arbeitsschritt zu vollführen und dann die Matrize tiefer zu schrauben.

Bei den fertigen Hülsen liegt der Mund meist nicht exakt parallel zum Boden. Also sollte man sie nochmal um einige zehntel Millimeter kürzen, bis es passt. Da sich die Bereiche von Hals und Schulter extrem verformt haben, ist das Material recht hart. Daher Hals und Schulter wieder anlassen.

Aller Sorgfalt zum Trotz wird es anfangs 30 bis 50 % Ausschuss geben, meist durch Oil Dents und Knicke. Je nach Flammenstärke kann der zu formende Bereich zu hart (schwache Flamme) oder zu weich (sehr starke Flamme) ausfallen. Da hilft nur Probieren. 

Mit etwas Routine schafft man aus einer 25er Schrothülsenpackung 21, 22 fertige .577-450er Hülsen, hat also zirka 15 % Ausschuss. Dann kostet eine Hülse etwa 83 Cent.

Geschosse

Die Auswahl hängt von den genauen Laufinnenmaßen ab. Eine individuelle Sache, weil die meisten Martini-Henrys ja über ein Jahrhundert alt sind. 

Die Testwaffe hat an der Mündung einen Felddurchmesser von 11,40 mm (.449 Zoll) und am Ende des Übergangskonus’ ein Zugmaß von 11,80 mm (.4646”). Die Literatur nennt eine lichte Weite von .435”, eine Maximal-Zugweite von .464” (11,79 mm) und eine Dralllänge von 22 Zoll (559 mm). Die sieben Züge sind auf den ersten 280 mm tiefer als im vorderen Laufteil: Die Tiefe beträgt hinten 0,009” (0,178 mm).

Ursprünglich setzte sich die Hülse des Kalibers .577-450 aus Bodenkappe mit vernieteter Bodenplatte samt Zündhütchen sowie Wänden aus dünner Messingfolie zusammen. Letztere rollte man um einen Dorn und stülpte diese Röhre auf die Bodenkappe: instabil. Deswegen wechselten die Briten zu Beginn der 1880er Jahre auf robustere einteilige, weil tiefgezogene Hülsen. Im 19. Jahrhundert gab es elf militärische Ausführungen, darunter drei für glattläufige Martini-Henry-Varianten. Hinzu kamen die zivilen Patronen und Komponenten, auch von deutschen Firmen wie DWM, Roth und Utendoerffer. (Dank an S. Rudloff für Zusatzinfo.)

Die Briten verschossen einen 480 Grains schweren Rundkopf, legiert aus Blei und Zinn im Verhältnis 12:1, also mit 7,7 % Zinn in der fertigen Mischung. Um das Blei im Durchmesser .451” kam eine doppelte Papierwicklung. Die führte zu einem Endmaß von .459” (11,66 mm) und sollte Laufverbleiung verhindern oder vermindern.

Solche Geschosse erfordern einen langen, sich sanft verengenden Übergangskonus. Die Testwaffe brachte die abgeschossenen Hülsen am Mund auf 12,90 mm Durchmesser. Dann ging es ohne Stufe weiter. Auf einer Länge von 3,5 mm nahm das Maß von 12,1 bis auf 11,80 (=Zugmaß) ab. 

Zieht man nun noch die Hülsenwandstärke von 0,30 bis 0,35 mm im Halsbereich in Betracht, kommt man auf diese maximale Geschossstärke: 12,90 minus 0,7 mm ergibt 12,2 mm. Im Schuss würde sich dieses Maß auf 11,80 mm stauchen: also genug Platz für Papierwicklungen.

Im VISIER-Test entfielen diese “paper patched bullets”. Die erlauben zwar lange Schwarzpulverserien, ohne dass der Lauf verbleit. Doch lässt die Präzision oft zu wünschen übrig, weil die Wicklung sich nicht stets vom Blei löst. 

Angesichts des Zug-Durchmessers von 11,80 mm setzten die Prüfer an Selbstgegossenem ein:

  1. Das Lee .459-409 HB. Es kam mit 11,78 mm Quermaß aus der Kokille und flog hart wie weich legiert sehr gut.
  2. Das Lee .459-500-3R. Das Blei fiel mit nur 11,69 mm aus der Gussform, lag also etwas unter Zugmaß. Das Geschoss musste sich beim Verfeuern stauchen, um die Züge zu füllen. Daher gossen die Tester es aus Reinblei mit fünf Prozent Druckerblei und verfeuerten es unkalibriert und geschmiert mit Minié-Fett (Bienenwachs, Rindertalg und Schweineschmalz zu gleichen Teilen). Weder mit Schwarzpulver- noch mit Nitroladungen kam es zu Laufverbleiung. So erwies sich die Papierwicklung auch bei längeren Schwarzpulverserien als überflüssig.

Zündhütchen

Für die CBC-Hülsen empfiehlt der Hersteller Large Pistol Magnum (LPM). Diese Sorte lässt sich mit dem Hülsenboden bündig setzen. 

Man kann aber auch Large-Rifle-Hütchen nutzen. Jedoch gibt es dann bei manchen Fabrikaten einen kleinen Buckel von zirka 0,2 mm Höhe, wenn der Zünder nicht ganz in der Glocke verschwindet. LR-Versionen des Typs CCI 200 ließen sich perfekt setzen. 

Bei Schwarzpulver-Loads verweist die Literatur durchgängig auf Large Rifle Magnum — hier ließen sich diejenigen von Winchester einsetzen. Insgesamt aber konnte man den schwarzen Stoff mit beliebigen Zündern problemlos verschießen. Je nach Sorte wirkte sich das auf die Mündungsgeschwindigkeit aus. 

Bei Nitropulver erwies sich die Sorte Murom LPM als zu schlapp: Sie zündete in neun von zehn Fällen das Vihtavuori-Treibmittel N 110 nicht. Dagegen bewährte sich der LPM-Typ CCI 350 überall.


Pulver + Füller, Laden

Die Originalpatrone kam mit einer Pulvercharge von 85 Grains, plus/minus zwei Grains. Pulvertyp: Curtis & Harvey’s No. 6 (alias Rifle, Fine Grain No.2, kurz R.F.G. 2). Diese Ladung trieb das Geschoss auf 401 Meter pro Sekunde (1315 feet per second); die Mündungsenergie lag bei 2492 Joule. Das C & H-Pulver war eher grob. Das entspricht den heutigen Pulverkorn-Größen Fg oder FFg und deutet auf Schweizer Pulver No. 4 (Ch4), Wano 1 oder Pow-Ex FF hin.

Jedoch fassen die modernen Hülsen viel mehr als 85 Grains. Füllt man die CBC-Hülse wie die Originalpatrone bis zum Hals, schluckt sie gut 120 Grains Ch4 oder 115 Grains Pow-Ex FF: unnötig viel.

Im Test ging es aber nur darum, die Originalpatrone annähernd zu kopieren. Also wurde die gewünschte Menge eingefüllt und -gerüttelt. Darauf kam ein Quantum Hartweizengrieß. Es füllte die Hülse bis zirka drei Millimeter unter den Mund. Nach Einrütteln des Füllstoffs wurde die Charge mit dem Blei noch um zirka zwei Millimeter zusammengepresst. Bei hohen Ladungen reichten zirka 30 Grains Grieß. Für reduzierte Scheibenladungen mit Ch 2 waren bis zu 54 Grains nötig.

Die Tester setzten keine Papp- und Fettscheiben zwischen Ladung und Geschoss. Die zwei Lee-Versionen fassen genug Minié-Fett, um rasches Laufverkrusten zu verhindern. Wichtig: Man trichtere den Hülsenmund so weit, dass beim Geschosssetzen kein Blei abschert.

Nach dem Schießen befreie man die Hülsen fix vom Schwarzpulverschmauch: Zündhütchen raus, dann waschen. Setzt man der Waschbrühe einen guten Schuss Essig zu, laufen die Hülsen fast nicht dunkel an. Und alte Verfärbungen lösen sich teilweise.

Die Wascharbeit erspart sich, wer mit Nitropulver lädt. Hier bewährte sich wieder mal N 110, per Dacron-Polster vor dem Zünder festgelegt (Dacron ist ein Faserkunststoff; hier: ein Stück Futterstoff aus dem Schneiderbedarf). Auch N 340 war beim leichten Geschoss nicht schlecht. Aber da muss beim Laden äußerste Sorgfalt walten. Denn die Ladungen sind in der Riesenhülse kaum zu sehen - das gilt auch für Doppelchargen. 

Schießen

Mit hohen SP-Ladungen lagen die ersten Schüsse sicher auf 100 Meter bei zirka 80 Millimeter zusammen. Wohlgemerkt, ohne den Lauf zwischenzuwischen oder per Schlauch Luft einzuhauchen und so die Rückstände weich zu halten. 

Bei den wenig schmutzerzeugenden Schweizer Pulversorten nahm die Streuung etwas zu, meist auf Werte zwischen 120 und 150 mm. 

Die anderen Schwarzpulverlaborierungen schlugen sich nicht so gut. Wenn die Tester den Lauf nach jedem Schuss durchbliesen, ließen sich auch 20 Schuss auf zirka 170 mm zusammenhalten. Hohe und reduzierte Ladungen brachten gleiche Präzision.

Bei optimaler Treffpunktlage wären mit zehn Schuss auf 100 Meter meistens zirka 85 Ringe drin gewesen. Das entspricht bei der Distanz einer mittleren Abweichung vom Trefferzentrum (Zehn Mitte) zirka 65 mm. Besser oder schlechter als das Original? 

Das 1888 veröffentlichte Fachbuch “Treatise on Military Small Arms And Ammunition” gibt an: Die “figure of merit”, also die mittlere Abweichung von der Mitte, liegt bei 15 Zoll auf 500 Yards. Das lässt sich so umrechnen:

  1. 15 Zoll mal 25,4 mm.
  2. 500 Yards mal 0,9144 m
  3. Das Ergebnis von 2. dividiert durch 100.
  4. Das Ergebnis von 1. dividiert durch dasjenige von 3.

Das ergibt ungefähr eine Abweichung von 83,3 mm auf 100 Meter. Die für den VISIER-Versuch laborierten Schwarzpulverpatronen lieferten also mindestens so gute Präzision wie die alten Originalpatronen. 

Die Nitro-Versionen trafen bei längeren Serien eher besser als die Schwarzpulver-Sorten: Bei gleichem Geschosstempo v4 lag der Nitro-Treffpunkt im Mittel zirka 30 cm höher. Deshalb bestückten die VISIER-Tester ihr Gewehr hier mit einem Hilfskorn. Sie schossen damit auf 100 Meter Distanz, aus sitzend aufgelegtem Anschlag über Kimme und Korn, mit einem trockenen, aber mit 5,1 Kilo sehr harten Abzug. Mit niedrigerem Auslösegewicht und besserer Visierung wären die Gruppen sicher besser ausgefallen.


Zum Schießtest

Die Laborierung Nr. 16 kopiert die Originalpatrone. Denn sie liefert bei einer v4 von 387 m/s eine E4 von 2429 Joule und pro Grain Pulver also 28,6 Joule. Berücksichtigt man die mit beschleunigten 30 grs Grieß, kommt man auf 30,3 Joule pro Grain.

Das Schwarzpulver Ch4 entspricht demnach ziemlich genau dem originalen Pulvertyp R.F.G 2.

  • Um auf 400 m/s zu kommen, sind zirka 90 grs Ch4 nötig. Das zeigen die Nr. 19 und Nr. 20. Hier wird die Leistung der alten Patrone übertroffen; Ch 4 liefert bei Nr. 19 also 2776 Joule und 31,9 J pro Grain. Die schlechtere Präzision von Nr. 20 besagt wenig, da die Tester schnell bei ungünstigen Lichtverhältnissen gefeuert haben.
  • Auf 50 Meter Distanz schoss das MH mit Nr. 7 und Nr. 12 auf denselben Fleck, nämlich 7 bis 12 Uhr. Zudem lieferte die Waffe damit zwei erstklassige Gruppen von 32 und 43 mm. 
  • Rückstoß: Ein 500-grs-Geschoss mit 400 m/s erzeugt denselben Impuls wie ein250-grs-Exemplar mit 800 m/s. Das ergibt für das MH einen Impuls von 12,96 kg x m/s. Der für seinen Kick berühmt-berüchtigte K 98k verschießt ein 198-grs-Projektil mit zirka 760 m/s. Impuls = 9,652 kg x m/s. Umgerechnet stößt solch ein Martini-Henry also zirka um ein Drittel stärker als der 98er. 

Den Spaß bremste das nicht — das zeigt das Schlusswort von VISIER-Tester Hartmut Mrosek: “Es war trotzdem ein tolles Schießen!”

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