
Hermann Historica ist eines der renommiertesten Auktionshäuser in Deutschland, wenn es um Sammlerwaffen geht. Hier bei all4shooters.com finden Sie ein Portrait von Hermann Historica und die regelmäßigen Ankündigungen von Auktionen – besonders bekannt sind die Auktionen unter dem aktuellen Label „Historische und moderne Schusswaffen" (früher: "Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten"). Natürlich berichten wir auch immer von den Ergebnissen der Auktionen und wir haben uns auch damit befasst, wie man als Verkäufer Sammlerwaffen bei Hermann Historica einliefern kann und so eine gute Aussicht auf einen guten Verkaufserlös hat.
Heute wollen wir über ein weiteres spannendes Thema aus dem Auktionsumfeld berichten: Den sogenannten Nachverkauf.
Es sind die unterschiedlichsten Gründe, warum ein Los in der Auktion kein Gebot erhält. Manchmal ist das Publikum nicht ganz bei der Sache, etwa weil es sich noch über den enormen Zuschlagspreis des vorangegangenen Loses wundert, manchmal wartet es in höchster Anspannung auf den Aufruf eines späteren, extrem begehrten Loses. Gelegentlich sind aber auch mehrere gleichartige Lose im Angebot – während auf das eine intensiv geboten wird, bleibt ein anderes unberücksichtigt. Wer Waffenauktionen beobachtet, kann dieses Phänomen immer wieder erleben. Das eine Los zieht Gebote regelrecht an, das andere bleibt gänzlich ohne Gebot. Dabei muss dieses keineswegs schlechter sein als andere.
Der Nachverkauf – die zweite Chance auf das gewünschte Los

Für alle die sich während der Auktion nicht entschließen konnten, doch auf das Los zu bieten, oder die Auktion − aus welchen ründen auch immer − verpasst haben, gibt es aber eine zweite Chance: Den sogenannten Nachverkauf. Vereinfacht ausgedrückt ist das die Möglichkeit, nach dem erfolglosen Aufruf des Loses in der Auktion dieses einfach zu kaufen. Einzige Herausforderung: Man muss schnell sein, denn der erste entschlusskräftige Interessent bekommt hier den "Zuschlag".
Aber in der Regel läuft der Nachverkauf über mehrere Wochen. Im Prinzip beginnt die Möglichkeit ein Los im Nachverkauf zu erwerben unmittelbar nachdem das Los in der Auktion erfolglos aufgerufen wurde. In der Praxis dauert es schon etwas, bis die im Hintergrund des Auktionsgeschehens tätigen Mitarbeiter von Hermann Historica das Los als nicht verkauft erfassen und es für den Nachverkauf freischalten. Mittlerweile informiert das Auktionshaus am Ende der Auktion mit einer separaten Rubrik über die in der Auktion nicht verkauften Stücke auf der Website. Das erspart aufwendige Sucharbeit im regulären Auktionskatalog und der Interessent hat hier stets den aktuellen Stand, welche Lose nun noch gekauft werden können.

Möchte man so ein Los im Nachverkauf erwerben, teilt man das dem Auktionshaus mit. Wer vor Ort ist, kann sich direkt an das Personal von Hermann Historica wenden. Wer die Auktion oder deren Ergebnisse zuhause vor dem Computer betrachtet, kann auch eine E-Mail schreiben. Der Wunsch ist dann denkbar einfach formuliert: „Ich möchte das Los 145 aus dem Schusswaffenkatalog erwerben“. Idealerweise benennt man das Stück aber noch, etwa mit „eine Walther PPK der Polizeidirektion München“. Nur um Verwechslungen auszuschließen. Der Käufer zahlt dann den sogenannten Startpreis in der Auktion plus das für die Auktion übliche sogenannte Aufgeld. Alle Begrifflichkeiten rund um Waffenauktionen wie „Aufgeld“ und viele mehr hatten wir in unserem Artikel „Museum auf Zeit“ (Link oben) erklärt. Der ausgedrückte Kaufwunsch eines Interessenten hat somit den gleichen Effekt, als hätte er in der Auktion auf das Los geboten und wäre der einzige Bieter geblieben. Startpreis plus Aufgeld ist die einfache Formel für den Kauf. Wer sich die Waffe zusenden lassen möchte, muss zusätzlich natürlich die Versandgebühren bezahlen.
Der Nachverkauf bei Hermann Historica – ein Erfolgsmodell für Käufer und Verkäufer von Sammlerwaffen

Wer eine Schusswaffen-Auktion bei Hermann Historica verfolgt, kann es selbst nachvollziehen. Etliche Lose, die in der Auktion keinen Käufer gefunden haben, finden diesen dann im Nachverkauf. Ein merkwürdiges Phänomen? Keineswegs, wenn man sich in die Rolle des Käufers versetzt. Da spart man seine Finanzmittel für ein Gebot auf ein ganz besonders begehrtes Stück auf, lässt vorher aufgerufene Lose außer Betracht, aber dann schnappt einem ein anderer Bieter gerade dieses Stück vor der Nase weg, bietet mehr als man selbst bereit ist, dafür zu bieten. Also hat man selbst nun wieder Mittel frei, sich für andere Lose zu entscheiden, die bisher keinen Käufer gefunden haben. Ein Kunde – seit Jahren passionierter Sammler von Pistolen eines namhaften deutschen Herstellers – bringt es auf den Punkt: „Man legt sich so seinen Schlachtplan für eine Auktion zurecht. Fast immer gibt es Stücke, die man gerne hätte, aber die verfügbaren Mittel voll erschöpfen. Trotzdem schaut man natürlich da zuerst, ob nicht doch was gehen könnte.“ Es sind oft Prototypen oder Waffen aus Armee-Erprobungen, die Sammler besonders reizen. „Manchmal“, führt der Sammler aus, „klappt das und man bekommt eine seltene Waffe doch zu einem moderaten Preis, manchmal galoppieren die Preise aber einfach davon“. Dann schildert er noch einen Umstand, der auch erklärt, warum das eine oder andere Stück doch erstmal in der Auktion liegen bleibt. „Machen wir uns nichts vor. Jeder hat so sein Limit im Kopf, was er bereit ist für ein Los maximal zu bieten. Und jeder hat sich schon dabei erwischt, dass er im Hinterkopf eben doch mögliche Reserven prüft, die man noch aufbieten könnte“. So bleibt eben das eine oder andere schöne Stück ohne Gebot. Bis man erstaunt feststellen muss, dass es nicht geklappt hat, mit dem eigentlich präferierten Sammlerstück der Begierde. „Das ist dann die Gelegenheit zu schauen, was man für die Sammlung noch brauchen kann.“ Oft sind es Variationen in der Beschriftung bestimmter Waffenmodelle, schildert dieser Sammler dann sein weiteres Interesse. „Die werden von mir immer wieder gerne genommen, sind aber eben nicht das vorrangige Ziel des Auktionsbesuchs. Am Ende steht man mit seinem Budget da und hat noch was übrig.“ Das ist die Gelegenheit, einen Blick auf den Nachverkauf zu werfen und sie vielleicht auch zu nutzen: Die zweite Chance.
Der aktuelle Nachverkauf zur 104. Auktion "Historische und moderne Schusswaffen" läuft noch bis zum 30.06.2025!
Das sind die nächsten Auktionen bei Hermann Historica
- Sonderauktion Antike, historische und moderne Schusswaffen: 24. Juli 2025
- Herbstauktion: November 2025
Und naturgemäß wird es zu jeder dieser Auktionen auch wieder einen Nachverkauf geben.
Weitere Informationen zum Nachverkauf und den kommenden Auktionen Sie auch auf der Webseite von Hermann Historica.