Die "2025 Rimfire World Championship" der International Precision Rifle Federation (IPRF) wurde im "West Midlands Shooting Centre" in der Nähe der kleinen Stadt Market Clayton ausgetragen. Ursprünglich eine der feinsten Wurfscheibenanlagen im Vereinigten Königreich, werden dort von der GBPRA (Great Britain Precision Rifle Assocation) nun auch KK-PRS-Matches ausgetragen. Auf dem dicht bewaldeten Areal mit einem Hügel im Zentrum herrschen wechselnde Höhen- und Windunterschiede, was für die WM-Teilnehmer auf 20 Stages mit 250 Schuss und Maximalentfernungen von 250 Metern die Herausforderungen darstellten.

Die Repetierbüchse CZ 457 MDT ACC im Detail


Doch beschäftigen wir uns nun mit unserem Protagonisten CZ 457 MDT ACC – das neue Kürzel ACC steht für "Adjustable Core Competition" und deutet bereits an, dass man hier die Gewichtsverteilung dank des Schaftkonzepts anpassen kann.
Hier auf all4shooters.com haben wir bereits einen Testbericht über die Version CZ 457 MDT mit dem deutlich leichteren und einfacher gehaltenen LSS-Chassis des kanadischen Herstellers MDT veröffentlicht. In der Systemhülse der neuen MDT ACC lagert der 24 Zoll (610 mm) lange, kaltgehämmerte Lauf mit einem Drall von 1:16 Zoll. Bei einem beachtlichen Außendurchmesser von 22 mm über die gesamte Länge ist der Lauf dementsprechend schwer, an der Mündung mit einem ½“x20-Gewinde und einer gerändelten Überwurfmutter versehen. Der Lauf ist somit 4 Zoll (102 mm) länger als bei der LSS-Vorgängerversion. Ausgewählte Modelle, wie auch unsere Testwaffe, gibt es übrigens mit Matchpatronenlager.

Auf der Systemhülse thront über der 11-mm-Schiene eine einteilige 170 mm lange Picatinny Rail mit 25-MOA-Vorneigung. Der Zylinderverschluss hat einen Öffnungswinkel von 60° und besitzt alle Attribute, die wir schon im Rahmen der Vorstellung der CZ 457 MDT abgehandelt haben: Eine griffige Kammerstängelkugel aus Kunststoff für zügiges, komfortables Repetieren, ein deutlich leichterer Schlagbolzen als bei der früheren 455er-Baureihe für schnellere Schussentwicklungszeit, der zudem durch seine Konstruktion die Verwendung von Pufferpatronen beim leeren Abschlagen im Trockentraining überflüssig macht. Dazu noch ein beidseitiger Auszieher, der die Patrone fixiert, bis sie vom starren Ausstoßer im System erreicht wird.

Am Heck des Verschlusses befindet sich eine Ladestandsanzeige. Ist die Waffe geladen und gespannt, tritt ein roter Signalstift hervor. Die Zweistellungssicherung auf der rechten Systemseite wirkt nur auf den Abzug; sie lässt sich mit etwas Übung auch geräuschlos bedienen. In der vorderen Position ist die Waffe schussbereit, in der hinteren Position gesichert. Auf der linken Systemseite befindet sich eine Drucktaste für den Kammerfang, nach deren Betätigung der Verschluss nach hinten entnommen werden kann. Der Matchabzug ist laut Hersteller im Abzugsgewicht zwischen 1.131 g bis 1.427 g einstellbar. Unsere Testwaffe wies allerdings ein gemessenes Abzugsgewicht von lediglich 1.007 g auf. An dem Abzug lassen sich nach der Demontage des Chassis das Abzugsgewicht, der Durchfall- und Vorzugsweg einstellen. Dem Abzug kann man Matchtauglichkeit bescheinigen. Das gekrümmte Kastenmagazin aus Kunststoff sitzt tief im Magazinschacht des Chassis und schließt fast bündig mit der Schaftunterseite ab. Auch der vor dem Magazin gelagerte Magazinauslöser ist tief im Leichtmetallträger angeordnet. Der Patronencontainer fällt aufgrund seines Eigengewichtes bei Betätigung des Auslösers aus dem Magazinschacht.
An der Schulterstütze des MDT-ACC-Chassis sind alle Einstellmöglichkeiten des großkalibrigen CZ 600 Schwestermodells vorhanden. Durch die längenverstellbare Kappe ergibt sich ein Abstand (LOP: Length of Pull) zur Abzugszunge von 340 bis 376 mm. Auch die Schaftkappen- und Wangenauflagenhöhe ist variabel. Der voluminöse 90°-Vertikalpistolengriff lässt sich zudem im Winkel und in der Position für eine Feinabstimmung der Abzugsfingerposition justieren. Der im Vergleich zum Zentralfeuergewehr nochmals längere Handschutz besitzt auf allen drei Flächen multiple M-LOK-Schnittstellen sowie an der Unterseite auf der ganzen Länge eine ARCA-Schiene. Der Barrikadenstopp bietet im Vergleich zum LSS-Chassis mehr Auflagefläche.
Auf dem Schießstand mit der CZ 457 MDT ACC in .22 l.r.


Wir montierten auf der CZ 457 MDT ACC mit einer ERATAC-Blockmontage ein Vortex Strike Eagle Zielfernrohr in 5-25x56, um die Schussleistung mit 16 KK-Munitionssorten auf 50 und 100 Meter auszuloten (die Tabelle mit allen Ergebnissen des Schießtests finden Sie in der caliber-Ausgabe 11-12/2025, die im am Ende dieses Beitrages verlinkten VS Medien-Shop erhältlich ist).
Zusammengefasst: Auf der kürzeren Distanz realisierten wir das 6-mm-Spitzenergebnis (Mitte zu Mitte der äußeren Schusslöcher gemessen) mit der neuen RWS Long Range Match (hier gibt es eine ausführliche Vorstellung dieser Patrone zur Markteinführung). Mit einem Dutzend weiterer Munitionssorten gelangen uns Streukreise unterhalb der 15-mm-Marke und mit nur einer Patrone lagen wir über 20 mm. Erfreulich war mit einer 9-mm-GRuppe auch die Munitionsverträglichkeit, die die Testwaffe mit der günstigen S&B Club an den Tag legte. Auf der 100-m-Distanz teilten sich mit 18 mm gleich zwei Patronen, nämlich die RWS R100 und die Lapua Long Range, den ersten Platz. Der längere Lauf brachte hinsichtlich der Geschwindigkeiten keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zur CZ 457 MDT.
CZ 457 MDT ACC in .22 long rifle: Technische Daten und Preis
| Modell: | CZ 457 MDT ACC |
| Kaliber: | .22 l.r. |
System: | Zylinderverschlussbüchse mit 60° Öffnungswinkel |
| Magazinkapazität: | 10 Patronen |
Lauflänge: | 24“ (610 mm) |
| Drall: | 1:16" |
Visierung: | keine offene Visierung |
Abzugsgewicht: | 1.007 g (gemessen) |
Magazin: | mit Kapazität für 10 Patronen |
Länge: | 1.065 mm bis 1.090 mm |
Gewicht: | 4.700 g |
Preis (UVP): | 2.845,- Euro |
| Ausstattung: | Kaltgehämmerter Matchlauf mit 22 mm Außendurchmesser auf der ganzen Länge und ½“x20 UNF-Mündungsgewinde mit Schutzmutter, Match-Patronenlager, einstellbarer Matchabzug, einteilige Picatinny-Schiene mit 25 MOA Vorneigung, Kurvenmagazin aus Polymer. |
Fazit nach dem Test der CZ 457 MDT ACC
Das neue Topmodell aus der CZ-457-Serie hat uns nochmal mehr überzeugt, hat man doch ein identisches KK-Trainingsgerät als Ergänzung zur CZ 600 MDT in den Zentralfeuerkalibern. Aufgrund des erstklassigen Chassis mit mehr Justier- und Anbaumöglichkeiten beträgt der unverbindlich empfohlene Verkaufspreis 2.845,- Euro (die CZ 457 MDT liegt aktuell bei knapp unter 1.750 Euro).
Dieser Testbericht erschien auch in der in der caliber-Ausgabe 11-12-/2025, dort finden Sie auch die komplette Tabelle mit den Schießergebnissen von allen 16 im Test verwendeten Patronensorten. Das Heft gibt es im VS Medien-Shop als gedruckte Ausgabe der caliber 12-12/25 und digitale Ausgabe der caliber 11-12/25.
Der Import der CZ-Gewehre erfolgt über FRANKONIA (daher kam auch die Testwaffe) sowie über Großhändler AKAH, der nur über den Fachhandel liefert.










