Divisionär Walter Zimmermann-Urben verstorben

Walter Zimmermann hatte immer ein offenes Ohr für Schützen und konnte ihnen "Kraft seines Amtes" und mit viel Freundlichkeit einige Steine aus dem Weg räumen. Beim Schweizer Schützenverein Köln war er sich nicht zu schade, in der Deckung des 300 m-Standes die Treffer anzuzeigen und die Scheiben zu wechseln.

An der Europameisterschaft der Silhouetten-Schützen 1988 in Oslo half er der Schweizer Mannschaft, einen Verein zu gründen, um in der neuen europäischen Silhouetten-Organisation eine Stimme zu haben. 1992 hielt Walter Zimmermann bei der Gründung der Welt-Organisation IMSSU in Paris seine schützende Hand wieder über die kleine Schweizer Mannschaft.

Weitere denkwürdige Ereignisse aus dem Leben von Walter Zimmermann

Unvergessen blieb in der Silhouetten-Szene, als er an der ersten EM in Deutschland auf dem Truppen-Übungsplatz Baumholder als Coach gemeldet war und offiziell von der Hardthöhe mit Hubschraubern und Geleitschutz eingeflogen wurde.

Zum Treffen der russischen Wirtschaftsdelegation in Düsseldorf schickte er seinen Vertreter, da seine Tochter an dem Tag als Konsul nach Budapest berufen war. Den Chef der Wirtschaft kannte er noch aus Dresden.

Den Schweizer Metallsilhouetten-Schützen besorgte er den ersten Schiessplatz in Andermatt und dann auf dem Testgelände des Bürle-Nachfolger Contraves und unterschrieb sogar die Verträge eigenhändig.

Die spezielle Silhouetten-Patrone „7x49 GJW“ kam durch Zimmermanns Kontakte zur damaligen Munitionsfabrik Thun (heute RUAG Ammotec) zustande.

Zur Verabschiedung des Schweizer Botschafters Hohl fuhr man ohne Geleitschutz. Die Veranstaltung war streng abgeriegelt und liess nur Staatskarossen mit Bodyguards hinein. Der türkische Botschafter musste seinen Einfluss geltend machen, sonst hätte man Attaché und Botschafter zur eigenen Feier nicht zugelassen.

Walter Zimmermann mit Samuel Schmid
Walter Zimmermann bleibt unvergessen bei den Silhouetten-Schützen. Hier mit Ex-Bundespräsident Samuel Schmid.

Zum Ende des kalten Krieges schlossen sich viele Militär-Attachés zum Attaché-Club zusammen. Zum Präsidenten wählte man Walter Zimmermann, auf den stets Verlass gewesen war.

Bei seinen mehr oder weniger offiziellen Reisen warteten im Kofferraum diverse Schweizer Taschenmesser. Türöffner waren oft die Soldatenmesser von Victorinox.

Nach seiner Pensionierung reiste er viel mit seiner Frau Rosemarie, die ihm all die Jahre ein guter Ratgeber gewesen war. In seiner Kellerbar KKL (Kitsch-Kabinett Lindeneck) in Luzern schwelgten so manche Freunde in Erinnerungen an Wettkämpfe und mehr. Auch im Armee-Museum war er oft anzutreffen und machte sogar Führungen.

2016 wurde im AAL (Ausbildungs-Zentrum Luzern) der Armee die Premiere eines Films über die Lebens-Erinnerungen von Divisionär Walter Zimmermann gezeigt. Es war eine Master-Arbeit unter der Obhut des Regisseurs von "Die Schweizer-Macher", Rolf Lyssy. Unter den 90 geladenen Gästen, neben Lyssy befand sich viel Militär und Polit-Prominenz wie Ex-Bundespräsident Samuel Schmid, der an jedem eidgenössischen Schützenfest die Auszeichnung schoss. 

Am 4. Januar 2017 hörte das Herz von Walter Zimmermann auf, zu schlagen. Die Schützen verlieren einen aufrechten Eidgenossen, auf den stets Verlass war und dessen Rat oft gesucht wurde. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, den 13. Januar um 10.30 Uhr in der Hofkirche Luzern statt.


Das Mitgefühl des Teams von all4shooters.com und VS Medien GmbH gilt den Angehörigen von Walter Paul Alois Zimmermann-Urben