Rheinmetall erweitert Schützenpanzer Puma der Bundeswehr

Die beauftragten Erweiterungen sollen die Leistungsfähigkeit des Schützenpanzers Puma nochmals in wichtigen Bereichen erhöhen. Außerdem werden die Ausbildungsmöglichkeiten verbessert.

Im Einzelnen umfasst das Erweiterungspaket unter anderem die Entwicklung der neuen turmunabhängigen Sekundärwaffenanlage (TSWA) für den Puma, den Einbau modernisierte Optiken und Displays sowie die Bereitstellung eines Turm-Trainers.

Der Schützenpanzer Puma gilt als das weltweit leistungsfähigste und modernste System seiner Art. In punkto Wirksamkeit im Einsatz, Mobilität, Führungsfähigkeit und Aufklärung setzt er neue Maßstäbe. Neben einem modularen, hochwirksamen Schutz besitzt der Puma ein einzigartiges Durchsetzungsniveau und die Fähigkeit, im Rahmen vernetzter Operationen eingesetzt zu werden. Der Schützenpanzer bietet Raum für eine Besatzung von neun Mann und kann mit dem militärischen Transportflugzeug A400M zum Einsatzort verbracht werden. 

Die turmunabhängige Sekundärwaffenanlage TSWA des Puma Schützenpanzers

Die TSWA ist eine unbemannte Waffenstation am Heck des Panzers. Wie der Name schon sagt, ist die Anlage nicht auf dem drehbaren Turm montiert. Sie dient vor allem dazu, die Kampfkraft des Puma und insbesondere den Eigenschutz deutlich zu erhöhen. Unabhängig von der Hauptwaffe - eine 30-mm-Bordmaschinenkanone - kann die Besatzung damit Bedrohungen auch im nächsten Umfeld des Panzers abwehren. Das kommt vor allem im urbanen Gebiet als Schutzmaßnahme zugute. 

Die Sekundärwaffen-Anlage verschießt tödliche und nicht-tödliche 40-mm-Munition, beispielsweise auch Reizgas und Blitzlicht. Die TSWA wird aus dem Innern des Schützenpanzers fernbedient und hat eine Reichweite bis zu 400 Metern.

Bislang sollen 3 Prototypen der turmunabhängigen Sekundärwaffenanlage hergestellt werden. Die eigentliche Serienausstattung der Puma Schützenpanzer mit diesem Feature ist für das Jahr 2023 vorgesehen. 

Schützenpanzer Puma bei Manöver
Der Schützenpanzer Puma erhält künftig eine turmunabhängige Sekundarwaffe von Rheinmetall. Sie sitzt im Heck des Panzers und ist auch für das urbane Umfeld gedacht.

Neue Optiken und Farb-Displays im Puma Schützenpanzer der Bundeswehr

Kaum zu glauben, aber der moderne Schützenpanzer Puma hat noch Schwarz-Weiß-Monitore. Diese sind heute natürlich nicht mehr Stand der modernen Technik. Im Rahmen der Erweiterung ersetzt Rheinmetall die Monitore und die dazugehörige Optiken durch moderne und leistungsstarke Farb-Displays. 

Der Kommandant und der Richtschütze des Puma erhalten somit hochauflösende und detailreiche Darstellungen des Umfelds. Ein neuer Infrarot-Scheinwerfer am Heck des Schützenpanzers verbessert zudem die Nachtsichtfähigkeit des Fahrers. Mit diesen "Upgrades" hat der Panzer weit mehr Möglichkeiten bei der Aufklärung und der Wirkung. 

Auch hier sollen zunächst 3 Fahrzeuge als Muster ausgestattet werden. Für die Serienaustattung des Puma sind diese Features auch erst ab dem Jahr 2020 vorgesehen.

Schützenpanzer Puma der Bundeswehr
Die Optik-Systeme und dazugehörigen Monitore im Innern des Schützenpanzers Puma werden verbessert. Farbdisplays sind dann Standard.

Turm-Trainer für die Ausbildung im Puma 

Die Bedienung des Puma-Turms ist eine technische anspruchsvolle Aufgabe für den Kommandanten und den Richtschützen. Das System des Schützenpanzers soll künftig besser in die Ausbildung der Soldaten integriert werden. Unabhängig von einem voll funktionsfähigen Schützenpanzer schafft die Bundeswehr separate Turm-Trainingsanlagen (sogenannte Turm-Trainer) an. 

Sie bestehen aus einem Serienturm und dem oberen Wannensegment des Puma. Das ermöglicht nicht nur die Ausbildung am System, sondern hat weitere Vorteile. Instandsetzungspersonal kann Wartungs- und Montagearbeiten am Turm-Trainer effektiv und realitätsnah üben. Das reduziert die Kosten und schont Ressourcen. Die Schützenpanzer sind nicht unnötig gebunden und werden weniger belastet. Die Ausbildung gestaltet sich so wesentlich flexibler und effizienter.

Der Bundeswehr sollen künftig 12 sogenannte Turm-Trainer zur Verfügung stehen. Die Auslieferung des neuen Trainingssystems für den Puma wird von 2019 bis 2023 erfolgen. Konkret sollen alle Panzergrenadierstandorte sowie die Ausbildungszentren der Bundeswehr in Aachen und Munster mit den Turm-Trainingsanlagen ausgestattet werden.

Derzeit befindet sich der aktuelle Schützenpanzer Puma noch in der Einführungsphase bei der Bundeswehr. Im Juni 2015 startete die Erstausliefung, die bis 2020 gehen wird. Insgesamt erhalten die deutschen Streitkräfte 350 Schützenpanzer vom Typ Puma. 

Moderner Schützenpanzer Puma
Der Schützenpanzer Puma gilt als einer der modernsten Fahrzeuge seiner Klasse. Die Bundeswehr erhält insgesamt 350 Stück bis zum Jahr 2020.

Nähere Informationen zur Rheinmetall Defence finden Sie direkt auf der Webseite des deutschen Unternehmens.

Rheinmetall stattet 2.460 Soldaten der Bundeswehr mit dem System "Infanterist der Zukunft" aus. Hier erfahren Sie mehr darüber.