Test: GLOCK 41 M.O.S. im Kaliber .45 ACP

Der neuen GLOCK 41 M.O.S. liegen ab Werk gleich vier Adapterplatten für nachrüstbare Leuchtpunktvisiere bei. Somit lassen sich rasch und durch nur wenige Schraubenumdrehungen verschiedene Visiere der Hersteller Noblex (Docter), Meopta, Insight, Trijicon, C-More und Leupold installieren – daher auch der Namenszusatz "Modular Optic System" (M.O.S.). 

2015 brachte GLOCK neben der G41 M.O.S. in .45 ACP auch Versionen in den Kalibern 9 mm Luger (G34), .40 S & W (G35) und sogar für das Kaliber 10 mm Auto (G40) heraus. Bei all diesen Versionen handelt es sich um lange Sportausführungen mit Läufen von 135 bis 153 mm Länge und den dementsprechend längeren Verschlüssen. Erst 2016 schob GLOCK die kleinere Standardvariante G17 und die Kompaktversion G19 nach.

GLOCK 41 M.O.S.: die technischen Details

GLOCK 41 M.O.S. im Vergleich mit GLOCK 21 SF
GLOCK 41 M.O.S.: Die Selbstladepistole kommt mit verjüngten Flanken an der Front – im Gegensatz zur G21 SF (r.).

Nicht nur bei der G41 M.O.S., sondern auch bei den anderen M.O.S.-Modellen setzt GLOCK auf das bekannte und bewährte technische Innenleben der regulären Modelle. Ausgelöst wird der Schuss durch ein Schlagbolzenschloss, die Verriegelung erfolgt durch ein Browning-Petter-System. Die Patrone bewegt sich durch einen Polygonlauf mit acht Flächen im Rechtsdrall. Der Schlitten verjüngt sich im Bereich der Mündung etwas. Auch an den Flanken des Verschlusses wurde Material abgetragen.

Ebenso stecken das typische Design, das Polymer-Griffstück und der teilvorgespannte Safe-Action-Abzug in den M.O.S.-Modellen. Dabei bringen alle GLOCK-M.O.S.-Pistolen die Verbesserungen der Gen4-Modelle mit. Dazu gehören auswechselbare Griffrücken und eine neue im Durchmesser gewachsene Teleskop-Schließfeder. Aber auch eine Griffstückpunzierung mit der weniger aggressiven RTF3-Struktur (Rough Textured Frame) sowie ein vergrößerter Magazinknopf zählen zu den Optimierungen.

Selbstladepistole GLOCK 41 M.O.S. zerlegt
Die GLOCK 41 M.O.S. bringt alle Verbesserungen der vierten Generation mit – so auch die Griffrückenadapter (l.) und eine Teleskop-Schließfeder.
ModellGLOCK 41 M.O.S.
Preis927,- Euro UVP
Kaliber.45 ACP
Kapazität13 + 1 Patronen
Maße (L x B x H)220 x 30 x 139 mm
Lauflänge135 mm
Visierlänge195 mm
Kimme3,5 mm, seitlich driftbar, weiße Umrandung
Korn3,7 mm, Rampenkorn mit weißem Punkt
Abzugsgewicht3.100 g
Gewicht795 g (mit leerem Magazin)

GLOCK 41 M.O.S. – die Unterschiede zur Serie

Selbstladepistole GLOCK 41 M.O.S. mit Abdeckplatte
Mit der normalen Abdeckplatte sieht die G41 M.O.S. beinahe wie eine ganz gewöhnliche Pistole von GLOCK aus.

…fallen sehr gering aus! Auf der Oberseite des Schlittens direkt vor der Kimme befindet sich ein etwa 49 mm langer und fünf Millimeter tiefer Ausschnitt. Dieser kann entweder mit einer regulären Platte ohne Aufsatzmöglichkeit bedeckt werden. Oder man montiert eine der vier beiliegenden M.O.S.-Adapterplatten für eine jeweilige Rotpunkt-Visierung. 

Der Trend, moderne Dienstpistolen mit Leuchtpunktvisieren auszurüsten, kommt zum Großteil vom amerikanischen Markt angefacht nach Europa herüber. In Deutschland bieten sich Polymer-Selbstladepistolen mit Leuchtpunktvisieren vor allem für die dynamischen Disziplinen im IPSC-Schießen an. Denn im Gegensatz zum Zielen über Kimme und Korn müssen beim Schuss nur zwei – Leuchtpunkt und Ziel – statt dreier Elemente in Einklang gebracht werden.

GLOCK 41 M.O.S.: die Montage der Visierung

Zunächst müssen die beiden Schrauben der Abdeckplatte mit einem Torxschraubendreher gelöst werden. Dann kann die Platte abgenommen und anschließend die beliebige Adapterplatte auf die alte Position der Abdeckplatte gelegt werden. Diese muss mit den beiden Torxschrauben wieder festgezogen werden. Zuletzt ist das entsprechende Leuchtpunktvisier aufzusetzen und mit Torxschrauben festzuziehen.

Die Adapterplatte 01 eignet sich für die Anbringung der Docter Sight-Modelle I bis III, das Insight MRDS und die Meopta MeoSight-Typen II und III. Auf den Adapterplatten 02 und 03 finden das Trijicon RMR und Modelle von C-More Platz. Und die Platte 04 kann das Leupold Delta Point oder das Delta Point Pro aufnehmen. Der Schütze hat also schon eine recht breite Auswahl. Und wer ohne Leuchtpunktvisier schießen möchte, setzt einfach wieder die reguläre Abdeckplatte auf. So kann jeder Sportschütze in allen Sport-Disziplinen mit mechanischer Visierung starten, in denen auch eine serienmäßige G41 schießen dürfte.

Adapterplatten der GLOCK 41 M.O.S.
GLOCK 41 M.O.S.: Der Schütze kann die Pistole entweder mit der Abdeckplatte (l.) ausrüsten und über die mechanische Visierung schießen. Oder er nimmt einen der vier Adapter und nutzt ein Leuchtpunktvisier.

GLOCK 41 M.O.S. auf dem Schießstand

Für den Schießtest mit Reflexvisierung wählten die Tester ein Docter Sight II plus aus. Auf kürzeren Entfernungen und besonders beim Fallscheibenschießen harmoniert die G41 M.O.S. mit dem montierten Docter Sight enorm gut. Die Zielerfassung geht – nicht zuletzt, da beide Augen geöffnet sind – deutlich zügiger und entspannter für die Augen von der Hand. Aufgrund ihrer recht niedrigen Bauhöhe und des Umstandes, dass die Visierung in einer tieferen Ausbuchtung sitzt, verliert die G41 nicht viel von ihrem geringen Abstand von Visiermittellinie zur Laufseelenachse.

Das vorhandene Offset passt also wunderbar für Schüsse auf kürzere Distanzen. Trotz ihres langen Stahlschlittens und der neuen Teleskop-Feder fällt der Rückschlag der Waffe subjektiv etwas kräftiger aus als bei einer G21 im gleichen Kaliber – vermutlich durch den massiveren Schlitten der GLOCK 21. Die dichtesten Streukreise gelangen mit der GECO und der Remington Munition. Die übrigen Laborierungen erreichten Gruppen zwischen 55 und 68 mm Durchmesser. 

GLOCK 41 M.O.S.: unser Fazit

Selbstladepistole GLOCK 41 M.O.S.
Die GLOCK 41 M.O.S. ist eine wahre GLOCK und besticht die Schützen mit den bekannten Vorzügen der Selbstladepistolen aus Österreich.

Alle Sportschützen, die eine Polymer-Selbstladepistole mit einer Rotpunktvisier-Option suchen, sollten die Version G41 M.O.S. einmal testen. Diese Waffe zeigt sich in allen Belangen als eine wahre GLOCK. Sie wird den Anforderungen in den dynamischen Disziplinen des IPSC-Schießens problemlos gerecht. Mit den anderen GLOCK-M.O.S.-Varianten bietet der bekannteste Pistolenhersteller der Welt noch weitere beliebte Sport-Kaliber zur Auswahl an. Die GLOCK 41 M.O.S. ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 927,- Euro erhältlich (Stand: 28. September 2016).

Der Importeur für die Pistolen von GLOCK in Deutschland ist die RUAG Ammotec GmbH.


Den ausführlichen Testbericht inklusive aller Ergebnisse des Schießtests finden Sie in der September-Ausgabe der VISIER. Die VISIER 9/2016 können Sie ganz bequem im VS Medien Online-Shop bestellen.

Hier kommen Sie zur digitalen Version der VISIER 9/2016.

Entdecken Sie hier bei all4shooters.com einen Test der GLOCK-Pistolen im Kaliber . 45 ACP.