Test: Smith & Wesson M&P 9 VTAC in 9mm Luger

Smith & Wesson M & P 9 VTAC in 9 mm Luger in zerlegtem Zustand
In ihrem Inneren unterscheidet sich die Smith & Wesson M&P 9 VTAC nicht von der standardmäßigen M&P 9 – verriegelt wird per Block, die Laufsteuerung erfolgt über eine offene Kulisse.

Über 20 Jahre diente Kyle Lamb in der US-Armee und war dabei zumeist in den Einheiten, welche die Amerikaner unter dem Begriff "Special Operations Community" zusammenfassen. Seine praktische Erfahrung mit Waffen führte zur Gründung seiner Firma Viking Tactics (VTAC, in Deutschland vertreten durch Oliver Falk von Viking Tactics Germany) und dazu, dass er für Smith & Wesson Sonderreihen auf Grundlage von deren M&P-Serie entwarf. Zuerst kam ein Gewehr auf AR-15-Basis. Dann folgte 2012 eine Neun-Para-Pistole, für welche die 2005 erstmals vorgestellte M&P 9 als Ausgangspunkt diente. Ihr Name: Smith & Wesson M & P 9 VTAC.

 

In den äußeren Maßen und im Gewicht blieben die beiden Stücke fast gleich. Das auffälligste neue Detail bildete freilich der Farbton: Lamb entschied sich für Flat Dark Earth (FDE) – einen der vielen beim US-Militär geschätzten Erdfarbtöne, wovon es auch Abwandlungen gibt; so hat die US-Firma MagPul ihren eigenen FDE-Ton entwickelt. Nun musste dieses Farbfinish noch aufs Stainless-Steel-Material des Schlittens aufgebracht werden. Das geschah nicht durch eine der gängigen Keramikbeschichtungen, für welche US-Firmen wie Cerakote und Duracoat bekannt sind. Stattdessen handelte es sich um eine PVD-Beschichtung. Das Kürzel PVD steht für "physical vapor deposition" und bezeichnet im Deutschen eine sogenannte physikalische Gasphasenabscheidung, also eine Dünnschicht-Technologie. Neben der Farbe bestand das zweite wichtige Merkmal dieses Pistolentyps in der Visierung. Dabei handelte es sich um die von Lamb entwickelten Viking Sights, bei Smith & Wesson auch als VTAC Warrior Sights geführt: Prinzipiell handelt es sich dabei um seitlich justierbare Visierelemente, bei welchen der Pfiff in jenen Dreingaben besteht, die man im Deutschen als Dämmerungsmarken kennt. Nur beschreibt das Wort "Dämmerungsmarken" genau die Hälfte dessen, was Lambs Viking Sights können: Unter den drei Lichtsammler-Stäben (hier in Giftgrün) gibt es noch ein Drei-Punkte-Set mit Tritium. Damit unterstützt diese Visierung das Zielen unter Tag- wie Nachtbedingungen. Was übrigens hervorragend funktioniert.

Zum Test der Smith & Wesson M & P 9 VTAC


Die Prüfer hätten der praktischen Visierung liebend gern mehr als nur die volle Punktzahl verliehen (-0 Punkte). In Sachen Abzugs-Griff-Design (-1 Punkt), Abzugscharakteristik (-1 Punkt), Bedienelemente (-1 Punkt), Verarbeitung (-2 Punkte) sowie Repetier-Ablauf/Sicherheit (-0 Punkte) kassierte die Smith & Wesson M & P 9 VTAC dieselben Punktezahlen wie die standardmäßige Smith & Wesson M & P 9.

Das Korn der Smith & Wesson M & P 9 VTAC in 9 mm Luger
Smith & Wesson M&P 9 VTAC: Balkenkorn, seitlich driftbar – und darin steckt ein Lichtsammlerstab, unter dem es einen Tritium-Einsatz gibt.
Die Kimme der Smith & Wesson M & P 9 VTAC in 9 mm Luger
Auch in der Kimme der Smith & Wesson findet sich die Kombination von Lichtsammlerstäben und Tritium-Einsätzen.

Bleibt noch die Schussgenauigkeit: Die diversen, auf beiden Seiten des Atlantiks von VISIER ausprobierten Muster der Smith & Wesson M & P 9 VTAC trafen etwas genauer als die Standard-Ausführung. Freilich ließ sich auch durch Baugruppen-Vergleich nicht feststellen, ob das Zufall war oder ob es an nicht feststellbaren Finessen der Verarbeitung lag. Egal wie – die Tester bewerten bei der Präzision das Ergebnis, und das war hier mit 66 Millimetern nun etwas besser (-13 Punkte)


Testfazit zur Smith & Wesson M&P 9 VTAC:

Die VTAC-Version von Smith & Wessons M & P 9 ist eine speziell aufs Militär zugeschneiderte Ausführung, die sich aber auch für Jagdschutz und Sportschützen eignet – freilich muss man dafür wegen der Special Features deutlich tiefer in die Tasche greifen.


VISIER-Bewertung der Smith & Wesson M&P 9 VTAC in 9 mm Luger:

VISIER-Bewertung Punkte
Präzision (max. 50 Punkte)
37 Punkte 
Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 Punkte)
10 Punkte 
Abzugscharakteristik (max. 10 Punkte)
9 Punkte 
Abzugs-Griff-Design (max. 5 Punkte)
4 Punkte 
Bedienelemente (max. 10 Punkte)
9 Punkte 
Visierung (max. 5 Punkte)
5 Punkte 
Verarbeitung (max. 10 Punkte)
8 Punkte 
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)
82 Punkte 
Testurteil
sehr gut
Prädikate
5 von 6

Schießtest: Smith & Wesson M&P 9 VTAC

NrFabrikpatroneStreukreisv2E2
1.115 grs GECO JHP103 mm337 m/s423 J
2.124 grs Fiocchi FMJ TC66 (55) mm338 m/s459 J
3.124 grs Remington Golden Saber69 (62) mm351 m/s495 J
4.125 grs Hornady Steel Match JHP89 (74) mm337 m/s460 J
5.149 grs Sellier & Bellot FMJ69 mm275 m/s

365 J

Hinweise: Streukreis = 5-/4-Schuss-Gruppen, geschossen über 25 Meter Distanz von der Sandsackauflage, angegeben in Millimetern, gemessen von Einschussmitte zu -mitte. 

v2 = Geschossgeschwindigkeit zwei Meter vor der Laufmündung, in Meter pro Sekunde. 

E2 = Geschossenergie zwei Meter vor der Mündung, in Joule. 

FMJ = Full Metal Jacket, JHP = Jacketed Hollow Point, TC = Truncated Cone.



Weiter Informationen über SMITH & WESSON M&P9 in 9mm erhalten Sie direkt auf der Webseite von SMITH & WESSON.

Smith & Wesson M&P 9 VTAC
Technische Daten

Unsere Testwaffe - Smith & Wesson M & P 9 VTAC in 9 mm LugerMichael Schippers



HerstellerSmith & Wesson
ModellM&P 9 VTAC
TypHalbautomatische Pistole für den Bereich Law-Enforcement
Kaliber9 x 19 mm
SystemBrowning-Petter-SIG-System
AbzugStriker Fire Action
SicherungDaumensicherung
Kapazität17 + 1 Patronen
Lauf10,2 cm
VisierungViking Sights Visierung mit driftbarem Balkenkorn und jeweils drei Tritium-Dots und drei grünen Lichsammlerstäben
Gesamtlänge19,2 cm
Gewicht780 g
Material / OberflächenfinishPolymerpistole mit Stahlteilen im Griffstück, Stainless-Steel-Schlitten mit PVD-Beschichtung

AnmerkungenKoffer mit zwei Bedienheften, Schloss, zwei Rücken-Einsätzen, Ersatzmagazin.

Preis1.055 € - Smith & Wesson M & P 9 VTAC (UVP des Herstellers einschließlich MwSt.)