Test: LEICA ERi 2,5-10x42

Vor 101 Jahren aus älteren Unternehmen der Optikindustrie hervorgegangen, ist das in Wetzlar ansässige Unternehmen LEICA eine Legende der Optikgeschichte. Die Kleinbildkameras dieser Marke gehören heute unter Fans optischer Geräte zu den gesuchten Sammlerstücken. Vielleicht werden die Zielfernrohre und andere Fernoptiken in Zukunft einmal ebenfalls heiß begehrte Sammlerobjekte sein, zumal Leica auch hier seit Beginn des 20. Jahrhunderts tätig ist. Zwar fertigt Leica Fernoptiken schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland, sondern in ihrem eigenen Werk in Portugal. Dennoch gelten die Leistung und die Qualität der Leica-Zieloptiken nach wie vor als ausgezeichnet. 

Das LEICA-Modell ERi 2,5-10x42 ist ein Zielfernrohr, das gut auf elegante Jagdwaffen passt. Der Verfasser hat diese Zielfernrohre bereits mehrmals auf erstklassigen Kipplaufbüchsen gesehen und sich immer wieder an der schönen Silhouette erfreut. 

Der große Augenabstand von etwa 10 cm erlaubt auch eine Montage dieser Zieloptik auf eine wirklich großkalibrige Großwildbüchse. Dies mag vielleicht der Grund sein, warum dieses Zielfernrohr-Modell auch immer wieder bei Sicherheitskräften anzutreffen ist. 

Test: LEICA ERi 2,5-10x42
LEICA ERi 2,5-10x42: Mit dem erhabenen Element auf dem Zoomring lässt sich die Einstellung des Variators auch in der Dunkelheit ertasten.
Test: LEICA ERi 2,5-10x42
LEICA ERi 2,5-10x42: Die Absehenverstellung ist gut angeschrieben. Das Nullen der Skalen ist durch Lösen der kleinen Schraube möglich.

Die Abbildungsqualität ist wirklich überzeugend, kleine Abzüge wurden gemacht, weil das Bild nicht ganz plan erscheint (-1 Punkt), etwas Randunschärfe feststellbar ist (-1 Punkt) und die Auflösung im Schwarzbereich nicht ganz optimal ist (-1 Punkt). Brillanz und Kontrast, Farbneutralität und Farbsäume zeigen zwar auch minimale Schwächen, doch sind diese so gering, dass sie vernachlässigt werden können. Einen Punkt Abzug gab es bei der Transmission. Ebenso gab es beim Sehfeld einen Minuspunkt. Das Glas hat ein IBS-Absehen, also eine weitere Variante des bekannten MilDot-Absehens. Der Leuchtpunkt ist für den jagdlichen Einsatz an sonnigen Tagen nicht hell genug (-1 Punkt). Die Schuss- und Stoßfestigkeit sowie die Mechanik erhalten die volle Punktzahl. Hier gibt es nichts zu bemängeln. 

Test: LEICA ERi 2,5-10x42
LEICA ERi 2,5-10x42: Das IBS-Absehen ist eine Variante des MilDot-Absehens. Es fragt sich aber, ob derlei bei einem jagdlichen Zielfernrohr wirklich sinnvoll ist...
Test: LEICA ERi 2,5-10x42
LEICA ERi 2,5-10x42: ... Interessant sind die „Windfahnen“, die auch als Orientierung bei bewegten Zielen herangezogen werden können können.

Nun zu den Bedienelementen: Die Indexscheiben der Verstelltürme lassen sich nur mit einem Schraubendreher für Feinmechaniker nullen (-1 Punkt). Besonders erfreulich ist aber hier, dass sich das Batteriefach auch ganz simpel ohne Werkzeug, sprich: ohne eine Münze, öffnen lässt. Auch die Verarbeitung erwies sich als hervorragend, und die Gebrauchsanleitung ist gut verständlich verfasst und mit modernen erklärenden Illustrationen versehen. Aber leider sind nicht alle Absehen-Maße (beziehungsweise deren Bedeutung und wie damit umzugehen ist) in der Bedienungsanleitung erklärt. Dieses Absehen erschließt sich dem Jäger nämlich nur dann, wenn er seine Funktionen kennt (-1 Punkt). Summa summarum: Hier handelt es sich um ein elegantes Zielfernrohr für eine schöne Jagdwaffe, das alles hat und kann, was man von einer hochwertigen Zieloptik erwarten darf.


VISIER-Bewertung des Zielfernrohrs LEICA ERi 2,5-10x42:

VISIER-Bewertung  Punkte
Abbildungsqualität (max. 40 Punkte)
36 Punkte 
Sehfeld (max. 10 Punkte)
9 Punkte 
Absehen (max. 10 Punkte)
9 Punkte 
Schuss-(Stoß-)festigkeit (max. 10 Punkte)
10 Punkte 
Mechanik (max. 10 Punkte)
10 Punkte 
Bedienelemente (max. 5 Punkte)
4 Punkte 
Verarbeitung (max. 10 Punkte)
10 Punkte 
Bedienungsanleitung (max. 5 Punkte)
4 Punkte 
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)
92 Punkte 
Testurteil
ausgezeichnet
Prädikate
6 von 6 

Das Verwendungsspektrum des LEICA ERi 2,5-10x42 

Test: LEICA ERi 2,5-10x42
Verwendungsspekrum: LEICA ERi 2,5-10x42

Hier finden Sie weitere Informationen über LEICA: 

LEICA

Weitere LEICA-Zielfernrohre im Test (finden Sie im VISIER Special 73):

LEICA Magnus 2,4-16x56 


LEICA ERi 2,5-10x42 (soll / ist*):
Technische Daten

Test: LEICA ERi 2,5-10x42Michael Schippers

Preis € 1.350,-
Vergrößerung (fach) 2,5 - 10 / 2,51 - 10,06
Augenabstand 100 mm / -
Sehfeld (m auf 100m) 14,5 bis 3,9 / 14,40 bis 3,85
Dioptrienausgleich (dpt) -4 bis 3 / -4 bis 3
Dioptrienkonstanz (dpt) - / 0
Auflösung (Winkelsekunden) - / 6,6
Fokussierung Nahbereich (nur bei ZF mit Parallaxeausgleich) -
Transmission (T-Tag) - / 90,1
Transmission (T-Nacht) - / 88,9
Transmission (T-Max) - / 91,8
Absehen 2. Bildebene, Leuchtpunkt
Verstellung pro Klick,
(cm auf 100m)
1 / 1
Verstellbereich
(cm auf 100m)
Seite: 180 / 180, Höhe: 180 / 180
Wasserdicht bis
(Tauchtiefe in m)
4 / 4
Mittelrohrdurchmesser 30 mm / 30 mm
Länge 324 mm / 323 mm
Gewicht 520 g / 529 g
Anmerkungen * soll = Herstellerangabe / ist = Testergebnis