Test: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5–10x50

Die Repetierbüchse RÖSSLER TITAN alpha

Mit der neuen Titan alpha für knapp unter 1.000 Euro ergänzt der österreichische Hersteller RÖSSLER seine etablierte Repetierbüchsenfamile "Titan" um ein preiswertes Modell mit Kunststoffschaft. Dafür kommt die drei Kilo leichte Büchse in zwei Kartons zum Kunden, der sie dann selbst montieren darf. 

Die Sets bestehen grundsätzlich aus "Schaftbundle" samt Systemhülse und Abzugsgruppe sowie dem "Laufbundle" mit Rohr, Verschluss und Magazin. Dieses Baukastenprinzip erlaubt dank einzeln erhältlicher Laufsets einen raschen Kaliberwechsel. Dafür steht allerdings nur eine übersichtliche Kaliberpalette bereit: als kurzes System die .308 Win. und 8x57, als Standardsystem für die Kaliber .25-06 Rem., .270 Win., 7x64 und .30-06 Spring. und als Magnum-System in 7 mm Rem.Mag.

Die jeweiligen Läufe bringen die entsprechenden Verriegelungshülsen gleich mit. Bei den Kurz- und Standard-Kalibern beträgt die Lauflänge 56 und beim Magnum-Rohr 61 cm. Die Rohre gibt es brüniert oder in Stainless.

Der Verschluss verriegelt mit einem zielfernrohrfreundlichen Öffnungswinkel von 60 Grad mit drei Warzen im Lauf. Eine mittelharte Gummikappe schließt den schwarzen Polymerschaft (gerader Rücken, ohne Backe) nach hinten ab und sorgt für ein angenehmes Rückstoßverhalten. Das Fischhautprofil an Vorderschaft und Pistolengriff könnte etwas mehr Grip vertragen. RÖSSLER verbaut in der "alpha" einen justierbaren Feinabzug. Der Schieber der Dreistellungssicherung sitzt auf dem Kolbenhals. In seiner Mittelstellung sperrt er nur den Abzug und nicht die Kammer, was das sichere Herausrepetieren einer bereits im Lager steckenden Patrone erlaubt. Zuvor sollte man natürlich das für drei Patronen ausgelegte Magazin per Druck auf die beidseitigen Haltetasten entfernen.

Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Die RÖSSLER Titan alpha kommt ohne offene Visierung, aber mit Bohrungen für eine Montage. EAW fertigt die passende Picatinny-Schiene.
Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Das Magazin der RÖSSLER Titan alpha fasst 3 Patronen, einen 5-Schuss-Tank gibt es gegen Aufpreis.
Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Der Sicherungsschieber steht auf "Feuer-Position" und verdeckt das "S" wie "sicher". Hierbei sind Kammer und Abzug gesperrt. In Mittelstellung wird nur der Abzug blockiert und die Kammer lässt sich öffnen.
Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
RÖSSLER Titan alpha: Der stählerne Verschluss verriegelt mit drei Warzen im Lauf.

Die RÖSSLER Titan alpha bietet sich als robustes und absolut jagdtaugliches Waidwerkzeug zu einem sehr fairen Preis an.

Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Das Kahles Helia KXi 3,5-10x50 auf der Repetierbüchse Titan alpha von Rössler.

Das Zielfernrohr KAHLES KXi

Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
KAHLES Zielfernrohr: Der Gummiring zum Dioptrienausgleich (l.) befindet sich hier in Nullstellung, der Vergrößerungsring steht auf 6,5-fach.
Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Kahles stattet das KXi 3,5-10 x 50 mit einem 4-Dot-Absehen in der 2. Bildebene aus. Die Zielmarke wird also nicht mit vergrößert. Sie entspricht dem klassischen Absehen 4, verfügt jedoch über einen zuschaltbaren, stufenlos dimmbaren Leuchtpunkt. Dieser deckt je nach Vergrößerung 2,2 bis 6,5 cm des Zielbildes auf 100 m ab.

Mit dem Modell KXi 3,5-10x50 L Absehen 4-Dot hält der etablierte Wiener Optikhersteller KAHLES ein zölliges Glas vor allem für Jäger bereit, die eine Montage für Zielfernrohre mit 25,4 mm Mittelrohrdurchmesser haben und diese weiter mit einem aktuellen Leuchtpunkt-Glas nutzen möchten. 

Alternativ steht ein ebenfalls beleuchtetes 4D-Dot-Absehen mit vier zusätzlichen horizontalen Distanzstrichen zur Verfügung. Am stickstoffgefüllten Aluminium-Tubus findet sich neben den obligatorischen Verstelltürmen für Höhe und Seite noch ein weiterer. Dieser dient als An- und Ausschalter sowie Dimm-Regler und Batteriefach für die Absehenbeleuchtung. Nach Abschrauben der Schutzkappen ließen sich die Verstelltürme werkzeuglos mit sauberen Klicks rasten. Nach jeweils zehn Klicks in die eine Richtung, 20 in die andere und wieder zehn Klicks zurück stand das Absehen wieder genau auf dem Ausgangspunkt. Dies gilt für die Höhen- wie für die Seitenverstellung gleichermaßen. Auch beim Vergrößerungswechsel blieb das Fadenkreuz exakt auf derselben Stelle. Nach der branchenüblichen Schussfestigkeitsprüfung des Glases entlang des Tubus‘ per Gummihammer blieb das Absehen stehen. Daher sollte das Glas hinreichend schussfest sein, um auch dem Impuls von starken Kalibern zu trotzen.

Der griffige Dioptrienausgleichring ließ sich sowohl bei Zimmertemperatur wie auch beim auf -20 °C heruntergekühlten Glas gut drehen.

Der grob geränderte Aluring für die Vergrößerung forderte beim gefrosteten Glas deutlich mehr Kraftaufwand als beim "warmen", ließ sich aber noch einwandfrei bewegen. Der Augenabstand von gut 90 mm sorgt in Verbindung mit dem erwähnten gummierten Okularring dafür, dass der Schütze auch bei rückstoßstarken Laborierungen ohne "blaues Auge" davon kommt.

Auch in Sachen Gewicht kann das 50er KAHLES-Glas punkten: Mit gerade einmal 470 g bietet sich das KXi überall da an, wo der Waidmann große Strecken oder Höhen im Revier überwinden muss, um eine leichte Pirschbüchse zu komplettieren. In puncto Abbildungsleistung stößt das KXi 3,5-10x50 in den Spitzenbereich vor. Es liefert auch in der Dämmerung ein scharfes, kontrastreiches Bild ohne Farbsäume. Sprich: Es steht den im Bereich der Lichtdurchlässigkeit mit Top-Transmissionswerten hubernden Gläsern der Premium-Hersteller kaum nach. Unterm Strich bietet sich das handliche KAHLES KXi 3,5-10x50 nicht nur als technisch hochaktuelles Austauschglas für vorhandene 1"-Montagen an, sondern auch als gewichtssparende Erstausstattung für alle, die viel mit der Büchse zu Fuß unterwegs sind.

Der Preis von 1.521 Euro ist für ein exzellent verarbeitetes Zielfernrohr Made in Austria angemessen.


Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Die Verstelltürme des KXi sind eindeutig beschriftet. Die Indexscheiben lassen sich nach dem Lösen von je einer Schraube auf die Markierungen am Tubus „nullen“. Rote O-Ringe schützen bei fest aufgeschraubten Kappen vorm Eindringen von Nässe.
Kompakttest: RÖSSLER Titan alpha mit KAHLES Helia KXi 3,5 – 10 x 50
Kahles stattet das KXi 3,5-10 x 50 mit einem 4-Dot-Absehen in der 2. Bildebene aus.

KAHLES bietet seit August 2015 eine Weiterentwicklung der Serie KX/KXi an - die KAHLES Helia 3 Zielfernrohre. Hier finden Sie weitere Informationen über das KAHLES Helia 3.

In der VISIER Special 69 wurde unter der Rubrik "Repetierer für die Jagd" die RÖSSLER Titan 6 getestet. Hier kommen Sie zum Test. 

Die VISIER Special 69 Repetierer können Sie im VS Medien Onlineshop nachbestellen.

Einen Test des Zielfernrohrs Kahles Helia 5 1-5x24i für die Drückjagd finden Sie bei all4hunters.de.