THOMPSON/CENTER Strike Vorderlader

In Europa ist das Schiessen mit Vorderlader-Waffen vor allem etwas für traditionell gesonnene Sportschützen, Reenactors und andere historisch Interessierte. Nicht so in den USA. Hier wird mit dem Vorderlader noch aktiv gejagt. Es gibt – je nach Bundesstaat – sogar eigene Jagdsaisons dafür.  

Die T/C Strike, aufgeklappt. Zweiteilige Schaeftung mit Pistolengriff, Gummischaftkappe und Riemenbuegelaufnahmen. Hier mit Holzschaft, es gibt auch eine Version in Jagd-Camo.

Aus diesem Grund haben viele Hersteller Vorderlader im Programm, die ausstattungsmässig so gar nichts mit dem altertümlichen Gerät von anno Tobak zu tun haben, sondern voll auf der technischen Höhe der Zeit sind. Es werden daher immer wieder komplett neue Systeme konstruiert. So jetzt auch von der zu Smith & Wesson gehörenden Unternehmen Thompson/Center (T/C), welche auf der SHOT Show 2016 in Las Vegas/USA das Modell Strike vorstellte.

Thompson Center Strike Vorderlader

T/C Strike: das Kernstück - die abschraubbare Schwanzschraube mit innenliegendem Piston
T/C Strike: Typisch ist der langgestreckte Abzugsbügel – einerseits soll das Design für Unverwechselbarkeit sorgen, andererseit auch behandschuhten Fingern Platz bieten.

Dabei handelt es sich um eine Büchse, die den Vorderlader mit dem vor allem in Europa bekannten Kipplauf-Prinzip verheiratet: Das Treibmittel und das Geschoss werden wie gehabt mündungsseitig in den Lauf gebracht. Dann betätigt man den wie bei einer Schrotflinte auf der Kolbenhalsschiene angebrachten, seitlich drehbaren Hebel (“top lever”), klappt Lauf und Verschluss ab – mit der Ab- und Zuklappbewegung geht das (jagdgerecht sehr leise) Spannen der Waffe einher; der Top Lever lässt sich dabei nach rechts wie links betätigen. Ist die Waffe offen, sieht man an der Rückseite des Laufs ein von T/C als "Adapt Breech System" bezeichnetes Element, das in seinem Inneren den zentral montierten Zündnippel ("Piston") traegt: Ist die Ladung im Lauf, schiebt man das Zündhütchen in das dafür vorgesehene Loch, klappt die Waffe zu und kann jetzt Feuer geben. Weil die Vertiefung in direkter Linie zur Laufseele angeordnet ist und der Zündstrahl somit mittig auf die Treibmittelladung geht, spricht man von der Zündung solcher Waffen als "Inline-Ignition".

Zu den Features der T/C Strike gehören des Weiteren das laut Hersteller T/C besonders rostresistente und abriebfeste Armorite-Nitrid-Finish des T/C-Laufs, der wiederum eine Länge von 24 Inches und einen Drall von 1:28” aufweist. Gefüttert wird mit Schwarzpulver oder einem der gängigen Ersatz-Treibstoffe wie TripleX. Verschossen werden entweder Sabots (= Treibspiegelgeschosse) oder herkömmliche Langblei-Geschosse. 

Die T/C Strike lässt sich mit Sabots betreiben, aber auch mit herkömmlichen Bleigeschossen. Hier im Kaliber .50.

Die T/C Strike hat einen Abzug mit niedrigem Auslösewiderstand – wie der Probeschuss beim Industry Day zeigte, löste er weich und kratzfrei aus. Geezielt wird über eine verstellbare Visierung mit Glasfaserstab-Einsätzen oder über ein Zielfernrohr; die T/C Strike hat eine Weaver-Schiene.

Sehr gut gelöst ist auch das zur Waffe gehörende Multiwerkzeug, dass zum Lösen des Adapterstücks ebenso taugt wie als auf dem Ladestock montierter Handschutz, etwa beim Arbeiten im Lauf. Und wie ist es mit dem T/C Strike im Schuss? Ausprobiert wurde eine Büchse im Kaliber .50. Dank der Gummischaftkappe haben wir auch stramme Ladungen (hier der Sorte Blackhorn-Pulver) nicht sehr gespürt; es macht eindeutig Spass!              

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